Auch Noblesse verpflichtet mittlerweile zum Spritsparen. Also wurde dem Range Rover ein V8-Diesel verpflanzt, der so souverän wie nötig mit 9,4 l / 100 km, aber auch noch erstaunlich sparsam ist.

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Der Freelander trumpft, wenn gefordert, wie jeder Land Rover im Gelände auf. Weil aber immer weniger genutzt, geht's erstmals auch ohne Allrad.

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Fangen wir mit einer Übertreibung an, die im Kern eine Wahrheit birgt: Ohne Land Rover wären weite Teile der Erde noch unerforscht. Tatsächlich wurden bei vielen Expeditionen Fahrzeuge dieser Marke eingesetzt, da sie robust, unverwüstlich und extrem geländegängig Mann und Maus in entlegenste Gebieten brachten.

Das Riesengebirge im tschechischen Norden hart an der Grenze zu Schlesien darf zwar als hinreichend erschlossen gelten, obwohl Land Rover die Präsentation des erneuerten Freelander 2 sowie des neuen V8-Zylinder-Dieselmotors für den Range Rover ebendort in Szene setzte. Wie das bei Modellpflege üblich ist, wurde an Scheinwerfern, Kühler und Rückleuchten nachgeschminkt und der Einrichtung eine edlere Note gegeben, um den kleinsten Land Rover den größeren und teureren Modellen anzugleichen und das Verwandtschaftsverhältnis auch optisch zu festigen.

Dem Gebot der Stunde folgend, hat man die Trinkgewohnheiten herabgesetzt und einen neuen 2,2-Liter-Turbodiesel konstruiert, der das mit 150 bzw. 190 PS bewerkstelligt. Dazu ein Schäuferl mehr Drehmoment, ein neuer, jetzt wassergekühlter Turbolader mit variabler Geometrie, höhere Abgasrückführung und eine Steuerungselektronik, die zur Batterieaufladung auch die Bremsenergie anzapft: ergibt 6,2 Liter Normverbrauch beim 6-Gang-Handschalter und geringere CO2-Emissionen.

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Weil viele Kunden wild wirken wollen, aber keinen Allrad brauchen, hat sich Land Rover entschlossen, mit dem eD4 erstmals einen reinen Fronttriebler ins Programm zu nehmen. Trotz 420 Nm Drehmoment kommt der so erleichterte Freelander auf nur mehr 6,0 l / 100 km beim Verbrauch. Start/Stopp gehört sowieso bei allen serienmäßig zum guten Ton.

Beim Range Rover ist dieser Geiz zwar weniger geil, trotzdem will auch er mit der Zeit gehen. Dafür bekam er einen neuen 4,4-Liter-V8-Turbodiesel mit parallel-sequenzieller Aufladung, der mit einer schmeichelzarten 8-Gang-Automatik verehelicht ist.

313 PS werden über die Steigleiter von 700 Nm Drehmoment fein serviert und bringen das Schiff in 7,8 Sekunden auf 100 km/h. Dass er dabei "nur" 9,4 Liter im Normtestschnitt nimmt, hat auch mit der Leerlaufsteuerung zu tun, die den Motor beim Stand aus dem Hamsterrad nimmt und 70 Prozent der Antriebskraft entkoppelt. (Andreas Hochstöger/DER STANDARD/Automobil/04.02.2011)