Bild nicht mehr verfügbar.

 Entwicklungshilfeminister Dirk Niebel mit Kirgisenhut bei der "Grünen Woche" in Berlin

Foto: epa/ROBERT SCHLESINGER

Berlin - Zu Beginn seiner dreitägigen Reise durch den Irak ist der deutsche Entwicklungshilfeminister Dirk Niebel (FDP) am Dienstag fast zwei Stunden am Bagdader Flughafen festgehalten worden.

Die deutsche Reisegruppe musste sich zweimal der gleichen Sicherheitsprüfung unterziehen und wurde dann zur Passkontrolle weitergeschickt. Dort war allerdings kein einziger Schalter besetzt, was Niebel weiter empörte. Der Minister forderte darauf die Delegation auf, ihm einfach zu folgen, wurde aber von 20 irakischen Wachleuten aufgehalten, die sie zurück zur Sicherheitskontrolle schicken wollten.

Die Deutschen marschierten empört Richtung Gate, wurden aber am Besteigen des Transall-Transporters gehindert, indem die Sicherheitstür verriegelt wurde. Als dann endlich alle an Bord waren, durfte die Transall nicht starten, weil die Iraker 2500 US-Dollar Landegebühr verlangten. Der Pilot beteuerte, sämtliche Gebühren seien bereits entrichtet worden.

Keiner geht ans Telefon

Niebel befahl darauf dem mitreisenden Botschafter, die Iraker über Funk zu überreden. Außerdem versuchte er, die irakische Botschaft in Berlin zu erreichen, wo allerdings um 18 Uhr niemand mehr ans Telefon ging.

Nach einer erneuten Zahlung von 2500 US-Dollar erhielt die Maschine endlich mit fast zwei Stunden Verspätung ihre Starterlaubnis. Niebel war über die Behandlung seiner Delegation empört: "Der Übergang von einem staatlich gelenkten System zu einem freiheitlichen wird wohl noch ein längeres Stück brauchen. Es fehlt hier im Land an Menschen, die Entscheidungen treffen."

Erst eine förmliche Entschuldigung eines Beraters Premierminister Malikis konnte den Minister beruhigen: '"Damit ist der Fall erledigt", sagt er zur Bild-Zeitung. (red/APA)