ÖGB-Kundgebung am 13. Mai in Wien

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Grafik: Der Standard

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Die Großkundgebung soll für die Regierung unüberhörbar werden.

Foto: APA/Schlager

Wien - Zehn Sonderzüge mit insgesamt 102 zusätzlichen Waggons sind bereits ausgebucht. Aus ganz Österreich werden sich mehr als tausend Busse auf den Weg in die Bundeshauptstadt machen. Der ÖGB ist noch vorsichtig, "Zigtausende Menschen" werden angekündigt. Willi Mernyi, im ÖGB für die Organisation zuständig, am Sonntag zum STANDARD: "Die Stimmung ist fantastisch."

50.000 Teilnehmer an der Großkundgebung am Dienstagabend am Wiener Heldenplatz wären ein Erfolg, heißt es, manche Funktionäre sprechen aber bereits von 200.000 Teilnehmern. Die Schlusskundgebung wurde aus Sicherheitsgründen vom kleineren Ballhausplatz auf den benachbarten Heldenplatz verlegt. Auch von dort sollte der Bundeskanzler noch gut hören können, was ihm der Gewerkschaftsbund vorhält: "Reformieren statt abkassieren."

Die Ausgangspunkte der Demonstration sind der Süd-und der Westbahnhof. Entlang der Wegstrecke in die Innenstadt sind Bühnen aufgebaut, um die Demonstranten einzustimmen. Hauptredner am Heldenplatz wird ÖGB-Präsident Fritz Verzetnitsch sein.

Der ÖGB macht seit einer guten Woche mobil. Und leidet dabei auch unter den Sparmaßnahmen bei den ÖBB: Es sind nicht genügend Waggons vorhanden. Die Eisenbahnergewerkschaft bemüht sich, aus Deutschland zusätzliche Waggons zu organisieren. Buspläne werden erstellt, Flugblätter verteilt, dem Wort "Demo" folgen drei Rufzeichen: "Kämpfen wir gemeinsam gegen Sozialabbau".

Die letzte große Kundgebung des ÖGB fand am 5. Juli 2001 am Ballhausplatz statt. ÖGB-Chef Verzetnitsch warnte damals vor 50.000 Leuten vor einem drohenden Zweiklassensystem im Gesundheitsbereich.

Auch in Frankreich finden am 13. Mai Protestmaßnahmen gegen die von der Regierung geplante Pensionsreform statt. Die Gewerkschaften haben zu einem Generalstreik aufgerufen. Besonders umstritten ist das Thema der "Sonderregelungen" bestimmter Berufsgruppen wie Eisenbahner, Feuerwehrleute oder Soldaten, die ihre bisherigen Rechte zäh verteidigen. (völ/DER STANDARD, Printausgabe, 12.5.2003)