Linz - Der Fensterhersteller Internorm mit Sitz in Traun bei Linz hat 2010 seinen Umsatz um 2 Prozent auf 305 Mio. Euro gesteigert und damit nach eigenen Angaben seine Erwartungen übertroffen. Die Mitarbeiterzahl stieg um 60 auf etwa 1.800, die Zahl der produzierten Fenstereinheiten blieb mit rund 900.000 in etwa gleich. Angesichts der neuerlichen Förderaktion für thermische Sanierung sind die Geschäftsführer Christian Klinger und Thomas Vondrak zuversichtlich, im heurigen Jahr des 80-jährigen Bestehens stärker zu wachsen.

Der österreichische Fenstermarkt sei im Vorjahr in einem unsicheren Konjunkturumfeld leicht rückläufig gewesen und von 2,645 auf erwartete 2,629 Mio. produzierte Einheiten gesunken, erklärte Klinger in einem Pressegespräch. Das Barrel Rohöl liege aktuell wieder im Bereich der "ominösen 100 US-Dollar", die Ressourcen würden knapper. In den von der Bundesregierung für 2011 bis 2014 vorgesehenen 400 Mio. Euro an Förderung sieht der Geschäftsführer dagegen ein "sehr starkes Signal". Die Sanierungsquote werde damit zwar nicht von aktuell geschätzten 1 bis 2 Prozent auf die angepeilten 3 Prozent steigen, es handle sich aber um ein "absolut richtiges Instrument".

2009 war Internorm bei Privatkunden im Sanierungsbereich noch um 20 Prozent gewachsen. Im Vorjahr liefen die staatlichen Förderungen aus, beim Unternehmen schlug sich das in einem Rückgang von 3 Prozent nieder. Das Objektgeschäft sei in etwa auf dem Niveau von 2009 gelegen, berichtete Klinger. In Summe ging der in Österreich erzielte Umsatz um 2 Prozent zurück. In Deutschland blieben die Erlöse nahezu unverändert, die Schweiz legte um 11 Prozent zu, Italien um 14 Prozent, Frankreich um 10 Prozent.

Licht und Schatten

"Wo Licht ist, ist auch Schatten", sagte der Internorm-Chef. Osteuropa sank um 8 Prozent, vor allem Ungarn bereitete den Oberösterreichern, die dort nur mehr auf das Premiumsegment setzen, Kopfzerbrechen. Der für den Fensterproduzenten kleine Markt Großbritannien reagierte "absolut prozyklisch" und ging um 23 Prozent zurück. Die gesamte Exportquote stieg von 52 auf 54 Prozent. Die Umsatzanteile nach Ländern wollte Klinger, der das Unternehmen in Deutschland, der Schweiz sowie Nord- und Mittelitalien gut aufgestellt sieht und in Frankreich "daran arbeitet", nicht nennen.

Die Ergebnisentwicklung von Internorm bezeichnete der Geschäftsführer als "sehr vernünftig", es werde "nicht recht viel anders ausschauen als 2009". Eine konkrete Zahl nannte er mit Verweis auf die für das Frühjahr erwartete Bilanz der Mutter IFN nicht. Die Holding sei 2010 in allen Bereichen leicht gewachsen, so Klinger. Bis spätestens Ende dieses Quartals will er einen neuen Geschäftsführer finden und sich wieder aus der Internorm-Leitung zurückziehen und nur mehr IFN vorstehen. Vergangenen Sommer hatte sich das Unternehmen wegen unterschiedlicher Sichtweisen über die künftige Ausrichtung von Silvio Spiess getrennt.

Im laufenden Jahr investiert Internorm wie berichtet 29 Mio. Euro in neue Entwicklungen und Fertigungstechnologien. 7,5 Mio. davon fließen in die Isolierglasproduktion im Stammwerk Traun, die im Mai in Betrieb gehen soll, so Vondrak. 3,7 Mio. Euro sind für die Kunststofffenster-Fertigung vorgesehen. Mit dem Ausbau will das Unternehmen rund 60 zusätzliche Arbeitsplätze schaffen. Im Werk Lannach (Bezirk Deutschlandsberg) in der Steiermark entsteht um circa 5 Mio. Euro ein neues Bearbeitungszentrum für Holz/Alu-Fenster. Die Jahreskapazität soll dadurch von 150.000 auf 200.000 Einheiten steigen, der Personalstand von aktuell 300 auf mittelfristig 400. Am Standort Sarleinsbach (Bezirk Rohrbach) fließt etwa 1 Mio. Euro in die Modernisierung der Logistik.  (APA)