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LASK

Die Linzer Athletiker haben in der Wintertransferzeit mächtig zugeschlagen. Im Team von Trainer Georg Zellhofer befinden sich mit Petr Lukas, Juan Ramon Ruano Santana, Ruben Lopez, Aridane Tenesor, Haris Bukva und Cem Atan sowie den Perspektivspielern Sulejman Krpic und Ken Noel gleich acht neue Spieler. Glücklich ist der Coach des Liga-Schlusslichts dennoch nicht. Zellhofer wollte eigentlich österreichische Spieler verpflichten, aber die Gewünschten wollten nicht zum LASK. Daraufhin kam es zur spanischen Welle in Linz. Ob die drei Drittliga gestählten Iberer die Klasse zum Rettungsanker für die Schwarz-weißen haben werden, muss sich erst weisen. Ein weiteres Problem, vor dem Zellhofer steht, ist die Integration der Neuen ins Team. Mit den Legionären und nicht ganz einfachen Charaktertypen wie Cem Atan wird das kein leichtes Unterfangen. Mit dem Tschechen Petr Lukas hat Zellhofer zumindest einen Champions League erprobten Innenverteidiger an Land gezogen, der im Abstiegskampf für die nötige Stabilität in der Abwehr sorgen könnte. Allerdings fehlen den Linzern beim wichtigen Saisonauftakt gegen den direkten Konkurrenten Mattersburg drei Stammspieler. Emin Sulimani, Florian Metz (jeweils Schambeinentzündung) und Lukas Kragl (Gesäßmuskelverletzung) verpassen das Kellerduell  und könnten sogar das ganze Frühjahr ausfallen."In Wahrheit ist für uns in diesem Match ein Unentschieden zu wenig. Und wenn wir verlieren, kann es schon zu spät sein", macht sich Zellhofer jetzt schon große Sorgen.

Zu: Petr Lukas (CZE, FK Teplice), Juan Ramon Ruano Santana (ESP, UD Alzira), Ruben Lopez (ESP, UC Melilla), Aridane Tenesor (ESP, UC Vecindario), Haris Bukva (Sturm Graz), Cem Atan (Genclerbirligi Ankara), Sulejman Krpic (BIH, U19 Dinamo Zagreb), Ken Noel (Admira Amateure)

Ab: Christian Mayrleb (FC Pasching), Thomas Krammer (SV Grödig), Daniel Sobkova (SV Grödig)

Bild: Cem Atan (R), hier im Zweikampf mit Neo-Teamkollegen Pablo Chinchilla, wird in Zukunft auch den schwarz-weißen Dress tragen.

Foto: AP Photo/rubra

Mattersburg

In der burgenländischen Provinz herrschte bezüglich Transfers gewohnte Unaufgeregtheit. Wie bei Langzeit-Trainer Franz Lederer setzt der Verein im Abstiegskampf auf Kontinuität und hat sich lediglich im defensiven Mittelfeld mit dem kroatischen Linksfuß Ivan Parlov und dem 19 -jährigen Stürmer Thorsten Röcher vom SV Gloggnitz verstärkt. Der 25-jährige Kroate kommt vom NK Zagreb, wurde von den Burgenländern schon länger beobachtet und gilt als Wunschspieler. Seine technischen Fertigkeiten und das gute Kopfballspiel sollen dem Team weiter helfen.  Zu Röcher, der bereits zweimal zum besten Spieler der österreichischen Futsal Bundesliga gewählt wurde, meinte Trainer Lederer: "Spätestens im Testspiel ist er uns mit seinen technischen Fertigkeiten aufgefallen, darüber hinaus galt er schon jahrelang als Riesentalent. Ich bin überzeugt, dass er seinen Weg, wenn er gesund und willig bleibt, gehen wird".

Zu: Thorsten Röcher (SV Gloggnitz), Ivan Parlov (CRO, NK Zagreb)

Ab: Ostoja Stjepanovic (OFK Belgrad)

Bild: Mattersburg-Coach Franz Lederer weist seinem Neuzugang Ivan Parlov den Weg.

Foto: SV Bauwelt Kock Mattersburg

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Kapfenberg

Werner Gregoritsch hat in Kapfenberg bisher alles richtig gemacht und auch in dieser Transferzeit sind ihm wieder Verpflichtungen mit Esprit gelungen. Der Trainer-Fuchs hat nach Dieter Elsneg auch den zweiten österreichischen Jungnationalspieler von Frosinone in die Steiermark gelotst. Mittelfeldspieler Robert Gucher (gewann mit der Nachwuchsmannschaft von Sampdoria Genua 2010 die italienische "Primavera"-Meisterschaft) konnte vom italienischen Serie B-Verein für eineinhalb Jahre ausgeliehen werden. Mit zwei weiteren Youngsters aus Deutschland, die beide bis Sommer ausgeliehen wurden, wird der interne Wettbewerb weiter angeheizt. Tomasz Welnicki, polnischer U20-Innenverteidiger von den Nürnberger Amateuren, und der 19-jährige Steven Lewerenz, Offensivspieler vom Red Bull-Ableger in Leipzig, wollen sich bei den Falken für höhere Aufgaben empfehlen.

Zu: Robert Gucher (Frosinone), Tomasz Welnicki (POL, 1. FC Nürnberg Amateure), Steven Lewerenz (GER, RB Leipzig)

Ab: Keine

Bild: Deni Alar konnte trotz Angeboten in Kapfenberg gehalten werden.

Foto: Markus Leodolter/dapd

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Wacker

Auch in Innsbruck wandelt man auf den Spuren des Tabellenführers aus Ried und verpflichtete einen weiteren Spanier, der die Abgänge von Boris Prokopic und Fabian Koch vergessen machen soll. Im Gegensatz zu den spanischen Einkäufen beim LASK hat Carlos Merino schon Luft der Primera Division geatmet und ein bewegtes Fußballerleben mit Stationen unter anderem bei Nottingham Forrest, Athletic Bilbao, Numancia oder Albacete hinter sich. Der Spanier sieht sich selbst im Interview mit dem Wacker Fan-Magazin t12 am liebsten als Regisseur. Ein Fragezeichen hinter der Neuverpflichtung bleibt die fehlende Spielpraxis des letzten halben Jahres. Kommt Merino schnell in Form könnte er auf jeden Fall eine Bereicherung für die Bundesliga darstellen. Mit Thomas Bergmann (21) von den Rapid Amateuren wurde weiters ein Defensiv-Allrounder ausgeliehen, Christopher Wernitznig (20) soll sich in Zukunft auf der linken Außenbahn etablieren.

Zu: Christopher Wernitznig (Villacher SV), Thomas Bergmann (Rapid Amateure), Carlos Merino (ESP, Albacete Balompie)

Ab: Fabian Koch (Austria), Boris Prokopic (Rapid), Andreas Schrott (USK Anif)

Bild: Carlos Merino beim Kopfball-Duell mit Carles Puyol vom FC Barcelona.

Foto: REUTERS/Felix Ordonez

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Magna Wiener Neustadt

Nach der offiziellen Ankündigung von Frank Stronach sein Spielzeug fallenzulassen, wurde der Truppe von Peter Schöttel im Winter schon der Zerfall prophezeit. Doch der Trainer muss nur zwei Abgänge verschmerzen. Diego Viana ging zu seinem Ex-Verein nach SV Grödig zurück und Patrick Wolf dürfte das erste Geschenk von Frank Stronach an Sturm Graz gewesen sein. Mit dem 21-jährigen Edin Salkic vom TSV Harterg konnte aber ein Ersatz mit Perspektive verpflichtet werden.  Der Sturm-Tank absolvierte die Frank Stronach Nachwuchs-Akademie in Hollabrunn und wechselte anschließend in den Kader der Wiener Austria. Sein Trainer Peter Schöttel meint zum 23-fachen Jugendnationalteamspieler des ÖFB: "Edin war in ganz jungen Jahren eines der gefragtesten Stürmertalente am österreichischen Markt. Nach einigen Vereinswechseln liegt es nun an ihm sich in der Bundesliga zu beweisen und durch viel Ehrgeiz und Kampfgeist sich seinen Platz im Bundesliga-Kader zu erarbeiten."

Zu: Edin Salkic (TSV Hartberg)

Ab: Diego Viana (SV Grödig), Patrick Wolf (Sturm Graz)

Bild: Hugo Viana jubelt im Frühjahr nicht mehr in Neustadt.

Foto: REUTERS/Robert Zolles

Rapid Wien

Die Grün-weißen haben sich mit Michael Schimpelsberger die Dienste des österreichischen U20-Teamkapitäns gesichert. Der bei Twente Enschede zu einem universellen Defensiv-Allrounder ausgebildete Oberösterreicher soll wahrscheinlich die zeitweiligen Probleme auf der Außenbahn beheben helfen, ist aber auch auf anderen Positionen einsetzbar. Derzeit ist der 19-Jährige aber noch nicht gesetzt. Der aus Innsbruck zurückgeholte Boris Prokopic machte in der Vorbereitung im zentralen Mittelfeld gute Figur und hätte Yasin Pehlivan wahrscheinlich mächtig Konkurrenz gemacht. Aber der 22-Jährige hat sich im Trainingslager beim Test gegen St. Gallen einen Bändereinriss im Knöchel zugezogen und kommt damit für den Frühjahrsauftakt nicht in Frage. Ob Steffen Hofmann nach seiner langwierigen Verletzung wieder dabei ist, scheint derzeit unwahrscheinlich. Den Rapid-Regisseur plagen nach seiner Schambeinentzündung Adduktorenprobleme. Georg Blatnik wurde als Tormann für die Amateure verpflichtet.

Zu: Boris Prokopic (Wacker Innsbruck), Michael Schimpelsberger (Twente Enschede), Georg Blatnik (SV Grödig)

Ab: Hannes Eder (SönderjyskE)

Bild: Boris Prokopic (L) und Yasin Pehlivan (M) streiten sich im Rapid Mittelfeld um ein Stammleiberl.

Foto: Gepa

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Austria Wien

Bei den Veilchen musste nach dem Lastminute-Abflug von Aleksandar Dragovic, der um die Ablösesumme von zirka 750.000 Euro zum FC Basel wechselte, alles schnell gehen. Und das Austria-Management war gut vorbereitet. Als Ersatz für den Verteidiger wurde umgehend Niklas Hoheneder von Sparta Prag für ein halbes Jahr plus Option auf drei weitere Jahre leihweise nach Favoriten geholt. Trainer Karl Daxbacher kennt den 24-jährigen bereits aus alten Zeiten beim LASK und AG-Vorstand Tommy Parits verriet, dass man mit dem Wunsch-Verteidiger schon länger in Kontakt stand und ihn im Sommer sowieso holen wollte. Den zweiten Transfer-Coup landete die Austria mit dem Erwerb des bei Arsenal ausgebildeten Stürmers Nacer Barazit. Der Niederländer mit marokkanischen Wurzeln, der zuletzt an Vitesse Arnheim ausgeliehen war, überzeugte die Violetten bei einem Testspiel im Trainingslager mit einem Doppelpack. Bei Arnheim hatte er zuvor bei sieben Einsätzen nicht getroffen. Bereits vor der Winterpause wechselte der 20-jährige Flügelflitzer Fabian Koch nach Favoriten, der bei Wacker sein Talent unter Beweis gestellt hatte.

Zu: Fabian Koch (Wacker Innsbruck), Nacer Barazite (NED, Arsenal), Niklas Hoheneder (Sparta Prag)

Ab: Aleksandar Dragovic (FC Basel)

Bild: Aleksandar Dragovic wird für die Austria im Derby nicht mehr auflaufen.

APA-FOTO: ANDREAS PESSENLEHNER

Red Bull Salzburg

In Salzburg lief in der Winterpause nicht alles wie geschmiert. Abgesehen von der Auseinandersetzung zwischen Trainer Huub Stevens und seinem Co Eddy Achterberg, der sich jetzt in neuer Funktion als internationaler Spielevorbereiter und Scout wieder findet, waren die Bullen auch Abseits des Platzes nicht mit Fortune gesegnet. Nach der Bekanntgabe des Transfers des 26-jährigen Brasilianers Douglas da Silva von Hapoel Tel Aviv, konnte der Innenverteidiger nicht nach Salzburg kommen, da ein ehemaliger Mitspieler ihn der Manipulation beschuldigte. Erst später stellte sich heraus, dass er Opfer einer Erpressung war. Sportlich wird Da Silva wahrscheinlich gesetzt sein und die doch etwas verstaubte Innenverteidigung der Bullen wieder aufpolieren. Und dann die Geschichte mit dem zu späten Fax im Fall von Robert Vittek. Ein Jammer. Ob Vittek allerdings die Scorer-Probleme von Salzburg, national wie international lösen könnte, sei dahin gestellt. Einzig Laszlo Bodnar konnte schon vor der Winterpause ohne Probleme als Ersatz für den verletzten Schwegler verpflichtet werden.

Zu: Laszlo Bodnar (HUN, vereinslos), Douglas da Silva (BRA, Hapoel Tel Aviv)

Ab: Louis Ngwat-Mahop (Iraklis Saloniki), Alexander Walke (SpVgg Greuther Fürth), Robin Nelisse (Vertrag aufgelöst), Thomas Augustinussen (Aalborg BK)

Geplanter Zugang: Robert Vittek (SVK, MKE Ankaragücü/zu spät angemeldet/FIFA entscheidet)

Bild: Laszlo Bodnar verteidigt nach einem Intermezzo bei Debrecen wieder für Salzburg.

Foto: Gepa

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Sturm Graz

Bei den Blackies gab es laut Sportdirektor Kreuzer keinen großen Bedarf, die gut funktionierende Truppe durch unnötige Transfers, Stichwort Stronach, durcheinander zu mischen. Ein Spieler hat dann aber doch den Weg von Wiener Neustadt nach Graz gefunden. Nationalspieler Patrick Wolf wird in Zukunft bei Sturm auf der Außenbahn sprinten und die Variabiltät der Grazer im Offensivbereich weiter erhöhen. Ein Transfer der Sinn macht. Krunoslav Cicak, der von Croatia Sesvete, dem Absteiger aus Kroatiens höchster Spielklasse kam, soll bei den Amateuren die Abwehr stabilisieren.

Zu: Patrick Wolf (SC Wr. Neustadt), Krunoslav Cicak (CRO, Croatia Sesvete)

Ab: Haris Bukva (LASK)

Bild: Neuzugang aus Wiener Neustadt: Patrick Wolf gibt im Frühjahr für Sturm Stoff.

APA-FOTO: GEORG HOCHMUTH

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Ried

Anscheinend hatte nur Paul Gludovatz keine Sorgen. Der Coach der Wikinger musste nur den Abgang von Pirmin Strasser verkraften. Der frühere U19-Nationalkeeper wird bei UD Almeria zunächst die neue Nummer eins der zweiten Mannschaft in der dritten spanischen Liga sein, ab Sommer wird der 20-jährige Österreicher dann aber voraussichtlich zu den Profis aufrücken. Für Aufregung sorgte Gludovatz dennoch. Der Trainer des Tabellenführers will nach den ersten sieben Frühjahrsrunden eine Zwischenbilanz ziehen und sollte die Meisterschaftschance dahin sein, will er bereits für den Herbst aufbauen und verstärkt junge Spieler zum Einsatz bringen. Aber zunächst darf sich der Meister des Understatements auf das Comeback von Ex-Teamspieler Stefan Lexa freuen. (Alex Aigner, derStandard.at, 03.02.2011)

Zugänge: Keine

Abgänge: Pirmin Strasser (Almeria)

Bild: Paul Gludovatz sahbei Ried keinen Bedarf.

Foto: Reuters/Ebenbichler