Die Rückstände der Müllverbrennung wandern in die Aschen-Schlackenhalle in Donaustadt und werden dort weiter verarbeitet - Ein Lokalaugenschein

Eine Szene wie aus Alfred Hitchcocks "Die Vögel". Über dem Rinterzelt kreisen schwarze Vögel und streiten sich lautstark um Futter und Sitzplatz.

derStandard.at/glicka

"Ja, Vögel haben wir hier genug", sagt der Leiter der danebenliegenden Abfallbehandlungsanlage in der Percostraße im 22. Wiener Gemeindebezirk, intern Aschen-Schlackenhalle genannt. Die Müllverbrennungsanlagen Flötzersteig, Spittelau, Pfaffenau und Simmering transportieren ihre Rückstände zur Weiterverarbeitung dorthin.

derStandard.at/glicka

1990 wurde hier die erste Halle gebaut, fünf Jahre später die moderne Halle. Seit 2008 wird hier die Entmetallisierung des Abfalls vorgenommen. Zehn Mitarbeiter halten den Betrieb am Laufen. Gearbeitet wird Montag bis Freitag von sechs bis 17 Uhr. Im Winter wird manchmal auch am Samstag gearbeitet, da mehr Müll anfällt und verbrannt wird.

derStandard.at/glicka

Im Vorjahr wurden knapp 210.000 Tonnen Verbrennungsrückstände hier verarbeitet. Daraus ergaben sich 36.000 Tonnen Asche. Daraus wurden 6000 Tonnen Eisenschrott gewonnen.

Die Schlacken sind warm und beinhalten rund 20 bis 30 Prozent Feuchte. Deshalb bilden sich am Hallenboden kleine Wasserlacken.

Foto: derStandard.at/glicka

Das Material wird in ein Trommelsieb gegeben, in dem Material, das größer als 50 Millimeter ist, aussortiert wird. Wer ohne Erlaubnis die Tür der Maschine öffnet, bringt alle Geräte der Anlage zum Stillstand.

derStandard.at/glicka

Die Teile werden in Eisenmetalle und Nichteisenmetalle getrennt und verwertet.

derStandard.at/glicka

Der Rest, das Material das "ausgestuft" ist, also kein gefährlicher Abfall ist, wird in Silos mit Sand und Beton vermischt. Der sogenannte "Schlackenbeton" dient als Baumaterial für die Mülldeponie Rautenweg. Der Schlackenbeton darf in Österreich bislang nur für den Deponiebau verwendet werden. In anderen Ländern wird er zum Beispiel für den Straßenbau eingesetzt.

derStandard.at/glicka

Am Dach der Silos befindet sich übrigens ein Filter und eine Entstaubungsanlage.

derStandard.at/glicka

Die Luftwerte in der Halle werden im Interesse der Mitarbeiter überwacht. "Normalerweise müssen wir keinen Mundschutz tragen", informiert der Leiter. Wenn es sehr heiß und trocken ist, kann es aber Staubalarm geben - dann müssen alle die Halle verlassen.

derStandard.at/glicka

Der Schrott verlässt übrigens auf "umweltfreundliche" Weise die Müllverarbeitungsanlage: Mit dem Zug. (Julia Schilly, derStandard.at, 7.2.2011)

derStandard.at/Panorama auf Facebook

derStandard.at/glicka