Frankfurt - Der Gewinn der Deutschen Bank ist im vierten Quartal des vergangenen Jahres überraschend eingebrochen. Unter dem Strich stehe nach vorläufigen Zahlen ein Ergebnis von rund 600 Mio. Euro, nach 1,3 Mrd. Euro im Vorjahreszeitraum, teilte das Frankfurter Institut am Montagabend mit. Vor Steuern rechnet Deutschlands größte Bank im Jahresvergleich mit einem Gewinnrückgang von 756 Mio. auf rund 700 Mio. Euro.

Grund für die Einbußen sind deutlich gestiegene Kosten, bedingt durch den Konzernumbau und die Übernahme der Postbank Ende 2010 sowie der Privatbank Sal. Oppenheim.

Die Erträge sind nach den vorläufigen Berechnungen von 5,5 Mrd. Euro im vierten Quartal 2009 auf rund 7,4 Mrd. Euro gestiegen. Diese Mehreinnahmen wurden aber von den deutlich höheren Kosten aufgezehrt. So legten die zinsunabhängigen Aufwendungen aufgrund der erstmaligen Konsolidierung der Postbank sowie übernahmespezifischer Kosten und beschleunigter Investitionen in die Neuausrichtung der Bank auf rund 6,3 Mrd. Euro zu. Zwischen Oktober und Ende Dezember hatten sie noch bei 4,2 Mrd. Euro gelegen.

Das Institut kaufte im vergangenen Jahr mit beiden Übernahmen Massengeschäft dazu, aber auch Exklusivität. An der Post-Tochter Postbank halten die Frankfurter nun mit 52 Prozent die Mehrheit. Bis Frühjahr 2012 muss sie nach bestehenden Verträgen zudem der Rest der Anteile von der Deutschen Post übernehmen. Der Zukauf der durch Finanzmarktkrise und eigene Fehler ins Schleudern geratenen altehrwürdigen Privatbank Sal. Oppenheim soll das Kreditinstitut im Geschäft mit vermögenden Privatkunden stärken.

Die endgültigen Zahlen für das vierte Quartal wie auch das Gesamtjahr 2010 will die Deutsche Bank am 3. Februar vorlegen. (APA)