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John Barry bei der Verleihung des BAFTA Fellowship Awards im Jahr 2005.

Foto: Alastair Grant/AP/dapd

New York - Ohne seine pathetisch aufgeladenen Orchester-Scores hätten manche Filmszenen unbeabsichtigt heitere Publikumsreaktionen hervorgerufen. Etwa Kevin Costner, wie er mit dem Wolf tanzte - oder Robert Redford, wie er Meryl Streep jenseits von Afrika mit gedimmtem Silberschielen links (oder rechts) liegen ließ.

Vor allem aber leben die ansonsten doch recht kindlichen James Bond-Filme von seinen zwei, drei unvergesslichen Leitmelodien und Titelsongs wie Goldfinger, You Only Live Twice oder We Have All The Time In The World. Sie wurden bis 1987 in insgesamt elf Bond-Filmen zum Einsatz gebracht und sorgten auch im richtigen Leben für Action. 2001 verlor John Barry einen Prozess gegen seinen alten Mitstreiter Monty Norman und musste sich fortan als Arrangeur beziehungsweise Co-Komponist der Bond-Musiken zufriedengeben.

Der im britischen York als Sohn eines Kinokettenbesitzers und einer Pianistin geborene Barry gewann insgesamt fünf Oscars, etwa für Midnight Cowboy, Der Löwe im Winter, Jenseits von Afrika oder Der mit dem Wolf tanzt. Er starb im Alter von 77 Jahren in New York. (schach, DER STANDARD - Printausgabe, 1. Februar 2011)