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Siemens ist seit 1867 in Indien aktiv und seit 1961 mit einer eigenen Tochter vertreten (im Bild: Die Konzernzentrale in München).

Foto: Reuters/Michaela Rehle

München - Siemens will seinen Einfluss im wichtigen Wachstumsmarkt Indien ausweiten. Dafür plant der deutsche Elektrokonzern, den Anteil an seiner indischen Tochter von derzeit etwa 55 auf 75 Prozent zu erhöhen. Sollten die Aktionäre der börsennotierten Siemens Ltd. dem Angebot folgen, werde das Geschäft den Konzern rund eine Milliarde Euro kosten, teilte der Konzern am Montag mit. Ziel sei es, das Geschäft in Indien weiterzuentwickeln.

Mit dem angestrebten Anteil habe Siemens eine bessere operative Kontrolle und verschaffe sich mehr Flexibilität etwa bei Investitionsentscheidungen, sagte eine Sprecherin. Die Angebotsfrist soll am 25. März beginnen und am 13. April enden. Im vergangenen Geschäftsjahr kam die Siemens Ltd. Indien mit rund 7.500 Mitarbeitern auf einen Umsatz von umgerechnet rund 1,5 Mrd. Euro und einen operativen Gewinn von 200 Mio. Euro.

Siemens ist seit 1867 in Indien aktiv und seit 1961 mit einer eigenen Tochter vertreten. Im Gegensatz zu anderen Landesgesellschaften, die Siemens normalerweise vollständig kontrolliert, mussten die Deutschen als Voraussetzung für ihr Engagement in Indien Anteile an der Tochter abgeben. Das asiatische Land gehört zu den Schwellenländern, in denen Siemens aktuell kräftige Zuwächse verzeichnet und sich auch für die Zukunft gute Chancen ausrechnet.

Siemens bietet den Aktionären umgerechnet 14,60 Euro je Aktie. In dem Wachstumsmarkt mit seinen zahlreichen Riesenstädten setzt Siemens auf Aufträge für Infrastruktur-Projekte von der Eisenbahn bis zum Kraftwerk. Zudem planen die Münchner dort ein Werk für Windkrafttechnik und wollen mit speziellen Billigprodukten aus ihrer Angebotspalette den Markt aufrollen. (APA/Reuters)