Blogger Sandmonkey: Ägypten ist offline.

Die ägyptische Regierung stört nach Ansicht eines Experten in bisher noch nicht dagewesenen Ausmaß das Internet, um weitere Proteste zu verhindern. "Nach unseren Informationen sind rund 88 Prozent des Internets in Ägypten nicht mehr verfügbar. Das ist eine Premiere in der Internet-Geschichte", sagte Rik Ferguson von der drittgrößten Internet-Sicherheitsfirma Trend Micro am Freitag in Paris.

Die Internet-Blockade in Ägypten gehe deutlich weiter als ähnliche Vorfälle im Iran oder in Burma in den vergangenen Jahren.

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Grafik: Internetsperre in Ägypten

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Der Zugang zum Mobilfunknetz in dem von einem Volksaufstand gegen den autoritären Präsidenten Mubarak betroffenen Ägypten ist am Samstagmorgen teilweise wiederhergestellt worden. Einen Zugang zum Internet gab es aber weiterhin nicht. Alle Mobilfunk-Betreiber in Ägypten waren zuvor am Freitag angewiesen worden, den Betrieb in ausgewählten Regionen einzustellen, teilte der Telekom-Konzern Vodafone am Freitag auf seiner Website mit.

Proteste und Internet

Angesichts der tagelangen massiven Proteste gegen die Regierung und Präsident Hosni Mubarak hatten die Behörden das Land vom Internet abgeklemmt.

Abschottung

Laut heise.de wurden "rund 3.500 individuelle BGP-Routen Border Gateway Protocol) aller großen ägyptischen ISP zurückgezogen und damit praktisch gelöscht. ... Es handelt sich praktisch um die erste vorsätzliche, nahezu komplette und plötzliche Abschottung eines gesamten Landes vom Internet, dessen Bürger sich bislang relativ weitgehend im Internet bewegen konnten."

Twitter und Facebook blockiert

Nach offiziellen Angaben haben rund 23 Millionen der rund 80 Millionen Ägypter einen Internet-Zugang. Bereits zuvor war der Zugang zu Online-Diensten wie Twitter und Facebook blockiert worden. Das Internet und mobile Kommunikation spielen eine wichtige Rolle für die Organisation von Regierungsgegnern bei Protesten, wie etwa im Iran oder zuletzt in Tunesien zu sehen war. (APA/red)

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