Washington - 400 Rabbiner haben in den USA gegen den Umgang des TV-Senders Fox News mit Holocaust- und Nazivergleichen protestiert. In einem offenen Brief, der am Donnerstag in einer ganzseitigen Anzeige im "Wall Street Journal" veröffentlicht wurde, forderten sie eine Entschuldigung von Sender-Eigner Rupert Murdoch und eine Maßregelung des umstrittenen Moderators Glenn Beck.

Beck alleine habe "buchstäblich hunderte Male in seinen Sendungen zu Nazi- und Holocaustvergleichen gegriffen, um Menschen zu charakterisieren, mit denen er nicht übereinstimmt", heißt es in dem Brief. "Man vermindert das Gedenken und die Bedeutung des Holocaust, wenn man ihn zur Diskreditierung jedes Menschen oder jeder Organisation nutzt, mit der man nicht einer Meinung ist."

Die Rabbiner kritisierten auch Fox-News-Chefredakteur Roger Ailes, der Becks Nazi-Vergleiche gerechtfertigt und dessen Kritiker als "linksgerichtete Juden" bezeichnet hatte.

Zudem bemängelten sie die "inakzeptablen Angriffe" von Fox-News-Kommentatoren auf den jüdischen Milliardär George Soros, der als Mäzen zahlreiche Projekte mit linksliberaler Ausrichtung finanziert.

Die Unterzeichner des offenen Briefs repräsentieren nach eigenen Angaben das ganze Spektrum des Judentums von der Orthodoxie bis hin zum Reformflügel. (APA)