Klagenfurt - Der ehemalige stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Hypo Alpe Adria Bank, Günter Striedinger, will nun doch vor dem Hypo-U-Ausschuss des Kärntner Landtages aussagen. Das kündigte er in einem Interview mit der "Kleinen Zeitung" (Freitag-Ausgabe, vorab) an. Striedinger war im November vergangenen Jahres geladen gewesen und hatte die Aussage verweigert. In dem Interview erklärte er zudem, er sei "nach wie vor stolz" auf die Aufbauarbeit, die er und die Hypo in Kroatien geleistet hätten.

Man habe in Kroatien eine Basis geschaffen, das Land sei immer einer der größten Ertragsbringer für die Hypo gewesen, betonte Striedinger, der in der Ära von Vorstandschef Wolfgang Kulterer für das Auslandsgeschäft verantwortlich gewesen war. Er verwahre sich aber gegen die Aussage Kulterers, er, Striedinger, sei "der Kroatien-Mann" gewesen: "Das war ja kein Zweimannbetrieb. Wir hatten Tausende Mitarbeiter, zig Führungskräfte, und Entscheidungen sind ausnahmslos durch die Gremien gegangen. Jeder hat sein Bestes gegeben und dafür geniere ich mich nicht."

Striedinger erhob erneut schwere Vorwürfe gegen die Finanzprokuratur und die "CSI Hypo". "Man will offensichtlich gezielt Leute diskreditieren." So etwa auch bei der umstrittenen Kapitalerhöhung der Hypo im Jahr 2004. "In Wirklichkeit hat die Hypo durch die Kapitalerhöhung 2004 bis 2006 einen Gewinn von mehr als 100 Millionen gemacht", erklärte er.

Im März ist der Ex-Hypo-Vorstand erneut vor den Hypo-U-Ausschuss geladen. Dazu meinte er: "Nach den jüngsten Entwicklungen werde ich gerne aussagen, das wird ein interessanter Termin." (APA)