Vor kurzem wurden anlässlich des Salon International de la Haute Horlogerie 2011 (SIHH) im Uhrenmekka Genf die ersten tickenden Neuheiten des Jahres präsentiert - Ines B. Kasparek traf eine Auswahl - Fortsetzung folgt

Elegant
Seit ihrer Entstehung im Jahre 2004 zählt die Kollektion Cat's Eye von Girard-Perregaux zu den gelungensten Damenuhrenkreationen des Luxussegments.
2011 bereichert die Manufaktur die Kollektion endlich wieder um eine neue Variante mit kleiner Sekunde, die auf dem Perlmutt-Zifferblatt einen neuen Akzent setzt. Im Einklang mit der Tradition des Hauses hat Girard-Perregaux das Modell mit dem Manufaktur-Kaliber GP3300 bestückt, das auch durch einen Saphirglasboden zu bewundern ist - ein Detail, das gerade bei Damenuhren nicht selbstverständlich ist. Das neue Modell ist auch mit Gehäuse aus Weißgold und mit einem Zifferblatt aus dunklem Perlmutt erhältlich. Die Roségoldversion kostet 18.500 Euro. www.girard-perregaux.com

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Überarbeitet
IWC Schaffhausen ist ein Paradebeispiel dafür, dass sich die Bestrebungen, vermehrt mit Manufakturkalibern zu arbeiten, trotz erhöhter Investitionen bezahlt machen. Nachdem die Marke in den letzten Jahren ihre Kollektionen Schritt für Schritt überarbeitet hat, liegt der Fokus heuer auf ihrer Linie Portofino. Eines der Highlights aus der neu gestalteten Modellserie ist die "Portofino Handaufzug" mit kleiner Sekunde und acht Tagen Gangreserve. Um den Manufakturgedanken weiterzuführen, handelt es sich bei dem Handaufzugkaliber 59210, das mit 37,8 mm Durchmesser einem Taschenuhrwerk ähnelt, einmal mehr um ein neues, hauseigenes Werk. In Roségold mit Lederband wird dieses Modell um 15.800 Euro erhältlich sein. www.iwc.com

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Extravagant
Die Designer von Cartier sind Meister der ausgewogenen Asymmetrie. Mit der Délices de Cartier wurde ein appetitlich klingendes Rezept realisiert: "Eine uhrmacherische Verführung wie ein kostbares Bonbon." So die blumige Beschreibung im Pressetext. Gelungen, sagen wir, sofern man verspielte Weiblichkeit liebt. Der Name Cartier ist in jedem Fall Garant für zahlreiche Details, die das Juweliershandwerk in all seinen Facetten zur hohen Kunst erheben. Die "Délices de Cartier" ist in verschiedenen Ausführungen erhältlich: in zwei Größen (Abb.: kleines Modell), Rot- oder Weißgold, mit und ohne Diamanten, mit Textil- oder passendem Goldarmband. Preise auf Anfrage. www.cartier.com

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Wiederbelebt
Nach gelungener Neuorientierung unter der Leitung des neuen CEO Alain Zimmermann, der in Zusammenarbeit mit IWC-Boss Georges Kern in den letzten Monaten die Marke Baume & Mercier neu aufgestellt hat, können sich die Produktvorstellungen 2011 durchaus sehen lassen. Die Marke schien innerhalb des Richemont-Konzerns zuletzt ein eher unscheinbares Dasein zu fristen, hat aber durchaus großes Potenzial, das nun hoffentlich ausgeschöpft wird. Momentan präsentiert sich Baume & Mercier jedenfalls ideenreich und stilsicher, wie beispielsweise diese Classima mit 24-Stunden-Anzeige für die zweite Zeitzone und dezenter Indikation der Gangreserve beweist. Innen tickt ein Automatikwerk des Typs "Soprod 9035", dessen "Côtes de Genève"-Dekor durch einen transparenten Gehäuseboden sichtbar ist. Lieferbar ab Herbst 2011, Preis auf Anfrage. www.baume-et-mercier.com

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Faszinierend
Der vierte mit dem Prädikat "Pour le Mérite" ausgezeichnete Zeitmesser von A. Lange & Söhne vereint mit Antrieb über Kette und Schnecke sowie Tourbillon mit patentiertem Sekundenstopp zwei große Komplikationen, deren oberstes Ziel es ist, die Gangstabilität und damit die Präzision zu verbessern. Sein markantes Regulatorzifferblatt zitiert eine Taschenuhr von Johann Heinrich Seyffert aus dem Jahr 1807. Beim Richard Lange Tourbillon Pour Le Mérite gibt zudem ein runder Ausschnitt im Sekundenkreis den Blick auf das Tourbillon-Drehgestell frei, allerdings nur von zwölf bis sechs! Punkt 6.00 Uhr schwenkt sich blitzschnell ein Hilfszifferblatt mit den römischen Ziffern VIII, IX und X in die Öffnung ein und vervollständigt so den Stundenkreis. Auf diese Weise lässt sich die Zeit auch am Vormittag und Abend präzise ablesen. Um zwölf zieht sich das Schwenkzifferblatt wieder zurück und ermöglicht für die nächsten sechs Stunden wieder eine vollständige Betrachtung des Tourbillons. In Platin um 175.000 Euro. www.alange-soehne.com (Ines B. Kasparek/Der Standard/rondo/28/01/2011)

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