Der Demonstrationszug gegen den rechten Wiener Korporationsring-Ball (WKR) in der Hofburg wird auch dieses Jahr untersagt, unter Berufung auf die Gefährdung der öffentlichen Sicherheit. Nur eine Standkundgebung im Votivpark wird den Teilnehmern der Gegendemo erlaubt. Das erfuhr derStandard.at aus verlässlichen Quellen. Das umfangreiche Platzverbot rund um den Veranstaltungsort Hofburg wurde mittlerweile von Polizeisprecher Roman Hahslinger bestätigt.

Das Bündnis, das die Demo gegen den WKR-Ball organisiert, hat daraufhin die Anmeldung der Demonstration zurückgezogen. Man werde, heißt es gegenüber derStandard.at, "den antifaschistischen Protest ganz sicher nicht kriminalisieren lassen". Das Bündnis appelliert an die Wiener Stadtregierung, die Demonstration legal zu erlauben. Im vergangenen Jahr hatte es bei der Demonstration 14 Festnahmen und einige Verletzte gegeben.

Kritik an der Untersagung der Demo und zugleich am Ball selber kommt von den Grünen. Deren Justizsprecher Albert Steinhauser ist empört: "Die Demonstration wurde vor über zwei Wochen angemeldet. Wenn sie jetzt gerade einen Tag davor durch die Polizei untersagt wird, fördert das die Gefahr der Eskalation". Kritik kommt auch von den grünen StudentInnen, der GRAS. Man sei "geschockt" über die Untersagung der Demo, so eine Aktivistin. "Wenn es jetzt zu einer Eskalation kommt, was wir natürlich nicht hoffen, dann hat das die Polizei zu verantworten". (az, derStandard.at, 27.1.2011)