Dem Nachrichtenmagazin "News" liegen eigenen Angaben zufolge "sämtliche Depeschen der US-Botschaft in Wien" vor, die WikiLeaks zugespielt und die als "secret", "confidential" oder "sensitive" klassifiziert worden seien. Laut einer Dienstagabend veröffentlichten Aussendung wird "News" ab Mittwoch 12.00 Uhr damit beginnen, die Inhalte dieser US-Depeschen öffentlich zu machen.

Kooperation mit Medien

Unterdessen erklärte der Gründer der Enthüllungsplattform WikiLeaks, Julian Assange, man wolle über die Kooperation mit bis zu 60 weiteren Nachrichtenmedien das Tempo der Veröffentlichung von Geheimdokumenten noch einmal deutlich beschleunigen. Assange sagte am Dienstag der Nachrichtenagentur AP, er habe bereits jetzt neben den großen, internationalen Zeitungen rund 20 Medien als neue Partner gewinnen können. Innerhalb der nächsten drei Monate solle sich die Zahl verdreifachen.

"Maximale Durchschlagskraft"

"Wir streben nach einer maximalen Durchschlagskraft für das Material", sagte Assange in einem Interview über seine künftigen Strategien. Bisher sind erst 2.658 der 251.287 Dokumente aus amerikanischen Diplomatenkreisen veröffentlicht worden, die WikiLeaks eigenen Angaben zufolge besitzt. Assange hatte sich zuletzt enttäuscht über das aus seiner Sicht zu langsame Voranschreiten der Veröffentlichungen gezeigt. Künftig sei daher nun eine länderspezifische Weitergabe von Dokumenten geplant, sagte Assange. Kooperationen seien unter anderem bereits mit dem niederländischen "NRC Handelsblad", mit der norwegischen "Aftenposten" sowie mit "Dagens Nyheter" in Schweden vereinbart. (APA/dapd)

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