Bild nicht mehr verfügbar.

Rechtsextreme in der "Krise": Dient das monotone Herbeireden der großen "Krise" nicht der rechtsextremen Selbstvergewisserung und rhetorischen Re-Souveränisierung tradierter Geschlechterbilder?

Foto: REUTERS/Fabrizio Bensch

Die rechten Männer - ob Maskulinisten, Neonazis oder Burschenschafter - fühlen sich von einer um sich greifenden "Krise" bedroht. Sie nehmen Diversifizierungen im Geschlechterverhältnis, Demokratie, Feminismus, "Überfremdung" und eine Vielfältigkeit von Geschlechtlichkeit als "Krise" von Männlichkeit wahr.

Tatsächlich scheinen sich Männlichkeitsbilder auch im Rechtsextremismus zu pluralisieren. In Deutschland gibt es die sich jugendlich-hipp gebenden "Autonomen Nationalisten" auf der einen und ein sich bieder-bürgerlich darstellender NPD-Chef Udo Voigt auf der anderen Seite. Doch welche Auswirkungen haben solche habituellen Anpassungsleistungen wirklich auf rechtsextremes Denken? Dient das monotone Herbeireden der großen "Krise" nicht der rechtsextremen Selbstvergewisserung und rhetorischen Re-Souveränisierung tradierter Geschlechterbilder?

Diesen Fragen stellt sich eine Veranstaltung an der Humboldt-Universität zu Berlin, bei der auch der Sammelband "Was ein rechter Mann ist... Männlichkeiten im Rechtsextremismus" durch die Herausgeber_innen vorgestellt wird. Andreas Heilmann spricht zu "Normalisierung und Aneignung: Modernisierung und Flexibilisierung von Männlichkeiten im Rechtsextremismus", Yves Müller (Verein für Demokratische Kultur in Berlin e.V.) über "Gegen Feminismus und 'Dekadenz' - Die Neue Rechte in der Krise?" und Eike Sanders (antifaschistisches pressearchiv und bildungszentrum berlin e.V.) liefert den Kommentar. (red)