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Eine Limonaden-Lieferung in Juba.

Foto: AP/Delay

Juba - Nach dem offenbar erfolgreichen Unabhängigkeitsreferendum sind im Südsudan die Preise für Waren des alltäglichen Bedarfs in die Höhe geschnellt. In den vergangenen Wochen sollen die Preise für Zucker, Öl und Seife um über 50 Prozent gestiegen sein.

Ein Grund für die Preissteigerungen ist, dass seit dem Referendum weniger Produkte aus dem Nordsudan importiert werden. Zudem sind Hunderttausende Südsudanesen aus dem Norden in ihre Heimat zurückgekehrt und haben damit die Nachfrage erhöht.

"In Juba haben viele Nordsudanesen ihre Geschäfte geschlossen und sind in den Norden zurückgekehrt", sagte die Statistikerin der südsudanesischen Regierung, Martha Anthony. Auch Händler aus Uganda und Kenia hätten die Region während des Referendums verlassen.

Subventionen reduziert

"Die Getreidelieferungen aus dem Nordsudan sowie Uganda und Kenia sind deutlich zurückgegangen", sagte Andrew Odero vom Welternährungsprogramm der UN. "In einigen Grenzregionen nehmen die Getreidevorräte ab, was zu steigenden Preisen führt." Zudem hat die Regierung in Khartum die Subventionen für Zucker und Benzin reduziert und damit einen weiteren Preisanstieg ausgelöst.

Unterdessen wurde bekannt, dass wegen einer Wahlbeteiligung von mehr als hundert Prozent die Ergebnisse des Referendums über die Unabhängigkeit des Südens in einigen Regionen zunächst außen vor gelassen werden. Wie aus den offiziellen Zahlen der Behörden vom Sonntag hervorgeht, wurden in zehn von 79 Bezirken mehr Stimmen gezählt als dort Wähler registriert waren. Der Trend der Volksabstimmung schien indes klar: Nach Auszählung fast aller Stimmen hätten sich 98,8 Prozent der Wähler für eine Abspaltung vom Rest des Landes ausgesprochen, hieß es auf der Internetseite der Wahlkommission. Das endgültige Ergebnis wird für Februar erwartet. (APA/dapd)