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Freiwillige Helfer schaufeln unermüdlich Sandsäcke.

Foto: EPA/PAMELA BLACKMAN

Hochwasser und kein Ende in Sicht: Der Südosten Australiens hat sich am Montag auf weitere Überschwemmungen eingestellt. In der Ortschaft Murrabit West im Bundesstaat Victoria wurden Einwohner aufgefordert, sich in Sicherheit zu bringen, weil der Fluss Murray über die Ufer trat. In drei benachbarten Gemeinden wurden bereits am Sonntag Hunderte Einwohner evakuiert.

Die Behörden warnten, ein See von 90 Kilometern Länge und 40 Kilometern Breite westlich von Melbourne werde sich in den kommenden Tagen weiter ausbreiten. Nach Angaben von Meteorologen könnte sich zudem ein Tiefdruck vor der Küste von Queensland zu einem Zyklon entwickeln.

Zigtausende Sandsäcke im Einsatz

In Victoria waren 76 Ortschaften betroffen, wie die Rettungskräfte mitteilten. Ihre Bemühungen konzentrierten sich zunächst auf die Kleinstadt Swan Hill 340 Kilometer nordwestlich von Melbourne, wo die Flüsse Murray und Lodden aufeinandertreffen. Der Scheitelpunkt der Flut dort werde wohl Mitte der Woche erreicht, hieß es. Freiwillige hatten nach Angaben von Bürgermeister Greg Cruickshank in den vergangenen Tagen zigtausende Sandsäcke um die Gemeinde herum aufgeschichtet. "Wenn wir doch überschwemmt werden, liegt es jedenfalls nicht an uns", sagte er.

Nach Regierungsangaben gehört das Hochwasser, das Mitte Dezember im nordöstlichen Staat Queensland begann und bislang 30 Menschen das Leben kostete, zu den teuersten Naturkatastrophen in der Geschichte Australiens. Die Höhe der Schäden sei noch immer nicht auszumachen, sagte Ministerpräsidentin Julia Gillard am Montag. Die Regierung werde aber "alles Notwendige tun, um Queensland wieder aufzubauen".

In Queensland wurden mehr als 30.000 Häuser zerstört und allein in der Landwirtschaft sowie im Bergbau Schäden von rund drei Milliarden australischen Dollar (2,2 Milliarden Euro) verursacht. Die Regierung will am Freitag eine Schätzung zu den angerichteten Schäden vorlegen. (APA)