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Totgesagte leben länger. Zumindest im Moment schickt der Euro deutliche Lebenszeichen aus und notiert knapp über 1,35 Dollar. Auch wenn sie nur einen kleinen Teil der weltweiten Devisengeschäfte abbilden, sind Hedgefonds nicht ganz unbeteiligt an dieser Entwicklung.

Wie die Financial Times (FT) berichtet, haben Hedgefonds und Währungsspekulanten ihre Wetten gegen die Gemeinschaftswährung gedreht und setzen vermehrt auf steigende Euro-Kurse. Getrieben durch die Hoffnung, dass die europäischen Mächtigen der Schuldenkrise Herr werden können, hätten Anleger in der Woche bis 18. Jänner mit insgesamt acht Milliarden Dollar so viel wie noch nie auf einen steigenden Euro-Kurs gewettet.

Die FT greift hier auf Daten der Terminbörse Chicago Mercantile Exchange (CME) zurück. Demnach drehte sich die Position der Spekulanten von einer netto 7,4 Milliarden Dollar großen Wette auf einen Euro-Verfall zu einer über 688 Millionen Dollar darauf, dass der Euro anzieht.

Schnellere Reaktion

Dieser Umschwung falle laut dem Bericht mit der härteren Kampfansage an die Krise seitens der Euro-Länder zusammen. Der Plan einer Vergrößerung des Euro-Schutzschirms und die Zusage Japans und Chinas, den gebeutelten Euro-Ländern unter die Arme greifen zu wollen, hätten zum Stimmungswandel beigetragen.

Anders als bei der Griechenland-Rettung im Frühjahr 2010 hätten die Händler ihre Meinung zum Euro-Engagement schneller und in größerem Ausmaß geändert, erklärt ein Devisenstratege der Schweizer Großbank UBS. Die Überzeugung habe sich durchgesetzt, dass die EU eine deutliche politische Antwort auf die Schuldenkrise planen könnte. Darum hätten Anleger ihre Verkaufspositionen aus Vorsichtsgründen geschlossen, meint der UBS-Experte.

Die Gemeinschaftswährung Euro legte nach einem Vier-Monats-Tief von 1,2886 Dollar am 6. Jänner binnen einer Woche auf 1,3400 Dollar zu. Derzeit notiert der Euro bei über 1,35 Dollar.  (rom, derStandard.at, 24.1.2011)