Das Weltwirtschaftsforum Davos (heuer vom 26. bis 30. Jänner) ist eine Männerveranstaltung. Das ist kein Werturteil, sondern - was die rund 100 Unternehmenspartner der elitären Veranstaltung betrifft - eine Tatsachenbeschreibung. Heuer werden sie verpflichtet, dass einer der jeweils fünf Delegierten in den Schweizer Alpen eine Frau ist. Also eine 20-Prozent-Quote.

Ein gutes Signal? Ja, weil Goldman Sachs & Co von sich aus offenbar nicht bereit waren, Frauen an den Tisch zu lassen. Gemessen am Wirtschaftsdurchschnitt (drei Prozent der Fortune-500-CEOs sind Frauen) sind 20 Prozent auch fast schon revolutionär. Das derzeit viel diskutierte "Stigma" der Quotenfrau in Davos ist eine Themenverfehlung. Stigmatisiert sind jene 100 Machtfirmen, die erst verpflichtet werden mussten. (Karin Bauer, DER STANDARD Printausgabe 22./23.01.2011)