Foto: derStandard/Matthias Cremer
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Selbst in den besonders leicht zugänglichen Bereichen weist der Wienerwald eine Reihe mystischer und geheimnisvoller Plätze auf, die noch der wissenschaftlichen Erforschung harren.

Dazu gehört auch der Tempelberg bei Greifenstein, auf dem eine im Jahre 1908 errichtete Aussichtswarte steht. Die kleine Gipfelkuppe trug sicherlich bereits in der Bronzezeit eine befestigte Anlage, deren Spuren noch heute unverkennbar sind.

Es dürfte sich aber auch um einen Kultplatz gehandelt haben, worauf der Name hindeutet. Ebenso das am Fuße der Erhebung liegende Altenberg - Heimat des berühmten österreichischen Nobelpreisträgers Konrad Lorenz -, in dessen Namen das keltische "alto" oder lateinische "altus" versteckt ist, das "hoch" oder "heilig" bedeutet.

Hervorragende Rundsicht

Man fand auf dem Tempelberg Keramikscherben und eine Speerspitze, eine exakte wissenschaftliche Erforschung steht noch aus, was der archäologischen Spekulation Tür und Tor öffnet.

Der Tempelberg bietet auch eine hervorragende Rundsicht, wovon man sich leicht durch eine Besteigung der Warte überzeugen kann. Der Blick reicht bis zu Schneeberg, Rax, Schneealpe, Gippel und Göller, bis zu Muckenkogel und Ötscher sowie in das Tullnerfeld. Zu sehen sind weiters Wasch- und Michelberg, Jauerling, Buschberg.

Nahe Hadersfeld markiert ein Obelisk die Stelle, wo einst ein römischer Wachturm und während der Türkenkriege eine Warnfeueranlage stand. Das markante Bauwerk ist letzter Rest eines von Fürst Liechtenstein um 1800 errichteten Naturparks. Von freien Flächen in der Umgebung des Obelisken genießt man eine besonders schöne Sicht auf das "Kahlengebirge" , wie der Höhenzug vom Leopoldsberg bis zum Exelberg früher genannt wurde.

Leider gibt es das Wirtshaus in Hadersfeld nicht mehr. Da auf der Franz-Josefs-Bahn gute Verbindungen bestehen, bietet sich eine Überschreitung von Greifenstein nach Kritzendorf an. (Bernd Orfer/DER STANDARD/Printausgabe/21.01.2011)

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