Rom - Jugendliche und Frauen stoßen in Italien auf zunehmende Schwierigkeiten, einen Job zu finden. Jede zweite Frau hat keinen Arbeitsplatz und hat auch die Suche danach aufgegeben. Italien ist mit Malta Europas schwarzes Schaf, was Frauenbeschäftigung betrifft. 48,9 Prozent aller Frauen haben in Italien keinen Job, geht aus dem neu veröffentlichten Dossier des nationalen Statistikamts Istat hervor.

Auch bei Jugendlichen zwischen 15 und 29 Jahren sieht die Lage düster aus. Jeder Fünfte hat die Schule oder das Studium vorzeitig verlassen und sucht keinen Job, circa 21,2 Prozent aller jungen Italiener, rund zwei Millionen Personen, sind arbeitslos. Das ist der höchste Prozentsatz im EU-Raum.

Schwarzarbeit boomt

Ein Problem ist in Italien auch die Schwarzarbeit. 11,9 Prozent der Italiener sind schwarz beschäftigt, im Süden sind es knapp 20 Prozent. Die Region mit der höchsten Zahl von Schwarzarbeitern ist Kalabrien mit 26,6 Prozent.

Die italienische Bevölkerung wächst dank der Migranten, heißt es im Istat-Dossier. 4,2 Millionen Ausländer leben in Italien, das sind sieben Prozent der gesamten Bevölkerung. Gegenüber 2001 habe sich die Zahl der Ausländer in Italien verdreifacht. Zwischen 2009 und 2010 sei die Zahl der Ausländer um 8,8 Prozent gestiegen, das liege unter dem Durchschnitt der vergangenen Jahre. Dieses verlangsamte Wachstum der Migrantenzahl sei nicht nur auf die Wirtschaftskrise zurückzuführen, sondern auch auf die strengeren Einwanderungsregeln. Wegen der Migration kletterte die Bevölkerungsrate 2010 um 0,7 Prozent. (APA)