Mannheim - Die Anklage geht nicht mehr davon aus, dass der Prozess gegen Wettermoderator Jörg Kachelmann bis Ende März abgeschlossen ist. Er könnte sich bis ins späte Frühjahr ziehen. Als Grund nannte Staatsanwalt Lars-Torsten Oltrogge am Mittwoch unter anderem die mögliche Reise des Gerichts in die Schweiz zur Vernehmung einer Ex-Geliebten des Angeklagten.

Oltrogge bestätigte, dass dem Rechtshilfeersuchen der Mannheimer Strafkammer von der Staatsanwaltschaft Zürich stattgegeben wurde. Die Entscheidung, die Frau in ihrer Heimat zu vernehmen, könne aber noch von ihr angefochten werden. In dem Fall liege die Entscheidung bei einer anderen Schweizer Instanz.

Die über Kachelmanns Handy ermittelte Frau soll Opfer eines gewaltsamen Übergriff wenige Wochen vor der angeblichen Vergewaltigung, wegen der Kachelmann vor Gericht steht, gewesen sein. Da die Fotografin wegen des erwarteten Medienrummels nicht nach Mannheim kommt - was sie als Schweizerin verweigern darf -, soll die Vernehmung in ihrem Heimatland stattfinden.

Am Mittwoch war der Prozess in Mannheim nach knapp einem Monat Unterbrechung fortgesetzt worden. Die Öffentlichkeit blieb ausgeschlossen. (dpa, red, DER STANDARD; Printausgabe, 20.1.2011)