Wien - Vier österreichische Filme werden heuer bei der 61. Berlinale (10. bis 20. Februar) vertreten sein: Im Wettbewerb, allerdings außer Konkurrenz, läuft "Mein bester Feind" von Wolfgang Murnberger, in der Reihe "Panorama Spezial" der Film "Die Vaterlosen" von Marie Kreutzer und im Forum "Folge mir" von Johannes Hammel sowie "Himmel und Erde" von Michael Pilz. Das gab die Austrian Film Commission (AFC) heute in einer Aussendung bekannt.

Murnbergers Film über zwei Kindheitsfreunde (gespielt von Moritz Bleibtreu und Georg Friedrich), die sich während des Zweiten Weltkriegs auf zwei entgegengesetzten Seiten wiederfinden und schließlich in einem Spiel auf Leben und Tod ihre Rollen tauschen, wird im Rahmen einer Gala im Friedrichspalast Premiere feiern und startet am 4. März regulär in den österreichischen Kinos.

Marie Kreutzer stellt in "Die Vaterlosen" (mit Philipp Hochmair, Marion Mitterhammer, Johannes Krisch, Pia Hierzegger u.a.) eine unkonventionell zusammengewürfelte Familie in den Mittelpunkt: "Ich finde nicht, dass die Blutsverwandtschaft zu irgendetwas verpflichten soll, sondern dass Familie auch etwas anderes sein kann. Verpflichtung und vorgegebene Strukturen in die man passen muss, ist natürlich ein unerschöpfliches Thema für Fiktion und auch für Dokumentarfilm, es ist aber das, was ich kritisch betrachte", so Kreutzer.

Forumsbeiträge

Einem ähnlichen Thema hat sich Johannes Hammel in dem bei der vergangenen Viennale uraufgeführten Langfilmdebüt "Folge mir" gewidmet: "Ich habe mich mit der Frage beschäftigt, wie man zu der heilen Familien-Idylle, die auf Super-8 in den sechziger und siebziger Jahren eigentlich in jedem Haushalt existierte, eine Kehrseite zeigen kann. Ich habe das Material aus meiner Kindheit genommen und versucht, als Gegensatz dazu eine düstere, beklemmende Welt zu zeigen, die parallel existiert", sagt Hammel in einem AFC-Interview. Das Resultat ist ein experimenteller Schwarz-Weiß-Film über Einsamkeit und Isolation, bei dem die Zeitebenen ineinandergreifen. Es spielen unter anderem Daniela Holtz, Roland Jaeger, Simon Jung und Karl Fischer.

Ebenfalls im Berlinale-Forum wird der 1983 dort uraufgeführte epische Dokumentarfilm "Himmel und Erde" von Michael Pilz über das Leben im steirischen Bergdorf St. Anna in den späten 70er und frühen 80er Jahren gezeigt. "Aus Anlass der vom Österreichischen Filmmuseum realisierten DVD-Edition von 'Himmel und Erde' präsentiert das Forum Michael Pilz' einzigartiges Zeitdokument erneut auf der Berlinale", heißt es in der Aussendung. (APA)