EeePad Transformer

Foto: derStandard.at/Riegler

EeePad Slider

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EeePad MeMo

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EeeSlate EP121 mit Windows 7

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Im Kampf um den Tablet-Markt setzen zahlreiche Hersteller hohe Erwartungen in Googles Betriebssystem Android als Alternative zu Apples iPad. Waren die bisherigen Android-Versionen auf Smartphones zugeschnitten, soll Honeycomb (3.0) für Tablets optimiert sein. Asus hat auf der vergangenen CES gleich drei Tablets angekündigt, die mit dem System laufen. Einen iPad-Klon lässt man dabei jedoch bewusst aus und versucht sich mit unterschiedlichen Designs einen Platz abseits des Apple-Tablets am Markt zu sichern. Von Las Vegas brachte Asus die neuen Geräte nun zu Präsentationen nach Europa mit, in Wien konnte sich der WebStandard einen ersten Eindruck davon verschaffen.

Warten auf Android 3.0

Bei den Eee-Pad Modelle Transformer, Slider und MeMo setzt Asus auf Android 3.0. Früher noch wird das EeeSlate erhältlich sein, das mit Windows 7 läuft und als hochpreisiges Nischenprodukt für den Profieinsatz gedacht ist. Die Markteinführung der Android-Tablets ist für die kommenden Monate anberaumt. Fixe Termine gibt es noch nicht, denn Google hat Android 3.0 noch nicht veröffentlicht. Und so ist auf dem Tablet-Trio, das der Hersteller zu den Präsentationen mitnimmt, vorerst noch Android 2.2 installiert. Man erhofft sich aber viel von Honeycomb, merkt man bei Asus an, denn die vorigen Versionen seien für Tablets ungeeignet. Deshalb wollte man den Tablet-Markt auch noch nicht früher betreten. Mit dem Release von Android 3.0 wird im März oder April gerechnet.

Tablet und Netbook in Einem

Bei der Hardware setzt Asus jedenfalls auf Formvielfalt und hofft damit, das richtige Produkt für jeden Kundenwunsch gefunden zu haben. Das Transformer kann mit ansteckbarer QWERTY-Tastatur in ein Netbook verwandelt werden. Ein zusätzlicher Akku in der Tastatur soll die Laufzeit des Geräts von neun auf 16 Stunden verlängern. Über ein Trackpad lässt sich das Transformer auch mit einem Mauszeiger steuern. Zur weiteren Ausstattung gehört ein 10-Zoll- IPS Display mit 1280x800 Pixel, Nvidias Tegra 2-Chipset, WLAN b/g/n, Bluetooth zwei integrierte Kameras (1,2 Megapixel auf der Vorderseite, fünf Megapixel auf der Rückseite), ein SD-Kartensteckplatz und ein Mini-HDMI-Ausgang. Nutzer sollen bis zu 64 GB Flash-Speicher und zwischen 512 MB oder 1GB Arbeitsspeicher wählen kommen. Das Transformer ist vor allem für Personen gedacht, die das Tablet neben Unterhaltungszwecke auch häufiger zum Schreiben von E-Mails oder mit Office-Anwendungen einsetzen wollen. Das Unternehmen will damit Kunden ansprechen, die sich nicht zwischen Tablet und Netbook entscheiden können. Allerdings: auf 3G-Verbindung müssen Nutzer vorerst verzichten, auch funktioniert das Transformer nur mit der eigenen Tastatur. Abhängig von der Ausstattung wird der Preis 400 bis 700 US-Dollar betragen.

Tastatur zum Aufziehen

Ebenfalls über eine Tastatur verfügt das EeePad Slider. Wie das Transformer ist es mit einem 10-Zoll-ISP-Touchscreen ausgestattet. Das QWERTY-Keyboard ist jedoch nicht abnehmbar, sondern befindet sich auf der Unterseite des Geräts und kommt zum Vorschein, wenn das Display angehoben und nach hinten geschoben wird. Transformer und Slider teilen sich bei der Ausstattung das Nvidia Tegra 2-Chipset, den Arbeitsspeicher von 512 MB oder 1 GB RAM und die beiden Digicams. Optional wird das Slider auch mit 3G erhältlich sein. Der maximale Speicher beträgt 32 GB. Ob das Konzept der aufschiebbaren Tastatur - bekannt von Smartphone - bei einem Tablet aufgeht, bleibt abzuwarten. Bei einem (sehr) kurzen Hands-On machte das Gerät nicht den stabilsten Eindruck, auch ist es deutlich schwerer als die Tastatur-lose Konkurrenz.

Galaxy Tab-Klon

Das Vorbild für den 7-Zöller MeMo scheint Samsungs Galaxy Tab gewesen zu sein - auch wenn Asus betont, dass das MeMo leichter ist. Wie bei den anderen beiden Tablets kommt beim Display ein IPS-Screen zum Einsatz, der in diesem Fall über eine Auflösung von 1.024 x 600 verfügt. WLAN b/g/n und zwei Kameras sind auch beim MeMo an Bord. Statt des stärkeren Tegra 2-Chipsets, verfügt das kleinste der neuen Touchscreen-Rechner über einen Qualcomm Snapdragon-Chip mit 1,2 GHz. Trotz des kapazitiven Touchscreens wird das MeMo mit einem Stift mit weicher Spitze ausgeliefert, mit dem Nutzer beispielsweise unterwegs Skizzen anfertigen oder Notizen handschriftlich festhalten können. Zwar sind Micro-HDMI-Ausgang und SD-Kartenslot sowie zwei Kameras vorhanden. Eine Version mit 3G wird vermutlich erst später auf den Markt kommen. 500 bis 700 Dollar wird das MeMo kosten.

Windows 7 für den Nischenmarkt

Aus der Reihe der Android-Tablets tanzt das Schwergewicht EeeSlate EP121 nicht nur mit seinem großen 12-Zoll-LED-Display. Als Betriebssystem kommt Windows 7 zum Einsatz, angetrieben wird es von einem Intel Core i5-Prozessor. Die Ausstattung mit bis zu 4 GB Arbeitsspeicher, WLAN, Bluetooth, einer 2-Megapixel-Webcam, zwei USB-Slots, ein Mini-HDMI-Anschluss und bis zu 64 GB SSD-Speicher ist eher im Notebook-Segment angesiedelt. Zur besseren Bedienung von Windows 7 legt Asus einen Stift dazu, der außerdem für Zeichenanwendungen gut geeignet sein soll. So sieht Asus das EeeSlate auch als Nischenprodukt für professionelle Anwender wie etwa Grafiker. Mit einem Preis von rund 1.000 Dollar tritt es ohnehin nicht in Konkurrenz mit kleineren Tablets. Bei Asus selbst zeigt man sich mit der Oberfläche von Windows 7 nicht ganz zufrieden. Man geht aber davon aus, dass Microsoft eine Tablet-optimierte Version auf den Markt bringt.

Strategisches Portfolio

Es ist klar, welchen Weg Asus mit den neuen Tablets einschlagen will. Preislich bewegen sich die Geräte auf dem Niveau von iPad und Galaxy Tab. Mit der Vielfalt an Designs will man auch Kunden gewinnen, die mit reinen Touchscreen-Tablets nicht zu überzeugen sind. Performance und Usability der Geräte wird jedoch maßgeblich von Android 3.0 abhängen. Sobald Honeycomb offiziell auf den Tablets gelandet ist, wird sich zeigen, wie sich der Tablet-Markt abseits des iPads weiterentwickeln wird. (Birgit Riegler/derStandard.at, 19. Jänner 2011)

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