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Der Jubilar Richard Nimmerrichter, bekannt als "Staberl", mit Bauchtänzerinnen im Rahmen einer Feier anlässlich seines 90. Geburtstages in Deutsch-Wagram.

Foto: APA/Rudolf Meidl

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"Staberl" ließ sich feiern.

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Über Jahrzehnte fürchtete sich die Republik vor "Staberl" als schärfste Waffe der "Krone". Als Kolumnist Richard Nimmerrichter Montagabend auf Einladung des Marchfelderhofs seinen 90er nachfeierte, blieb mancher Platz leer, vielleicht nur wegen Nebels um Wien.

Staberls Kolumnen halfen STANDARD-Autor Hans Rauscher beim Nachweis, die "Krone" schreibe rassistisch, nationalistisch und antisemitisch. Das attestierte ihr 2004 denn auch ein rechtskräftiges Urteil.

Wie ohne "Staberl" seit 2001, funktioniere der "Selbstläufer" Krone auch ohne Herausgeber Hans Dichand, der 2010 starb, glaubt Nimmerrichter - schon im Sinne seiner großzügigen Firmenpension. Nur "wie sich Österreich finanziert, verstehe ich nicht".

ORF-Teletext als Nachrichtenquelle

Nimmerrichter selbst genießt sein Leben als Pensionär, versicherte er gegenüber der APA. Die Zeitungslektüre ist für ihn mittlerweile kein Thema mehr, seine Nachrichten beziehe er aus dem ORF-Teletext. Der Grund: Dieser sei "weniger manipulierbar".

Internet und Handy sind für den passionierten Schwammerlsucher mit mehreren Wohnsitzen Begleiterscheinungen einer modernen Lebensführung, die er sich nicht mehr aneignen wollte und auf die er gleich ganz verzichtet. "Ich bin out, wie man heutzutage sagen würde." Auch die moderne Zeitungswelt, die sich am Boulevard unter anderem in Gratisprodukten manifestiert, sieht er skeptisch, wie der 90-Jährige betonte. "Eine Gratiszeitung spielt in meiner Vorstellungswelt keine Rolle." (fid, DER STANDARD; Printausgabe 18.1.2011/ergänzt mit APA)