Luitgard Kastelliz erkundete den ersten gekennzeichneten Fahrradweg auf der Baleareninsel

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In Ibiza hat es im Winter um die 15 Grad plus - eine ideale Temperatur für Radausflüge. Davon abgesehen bieten die Entfernungen sowie die Höhenunterschiede von maximal 200 Metern an, die Insel mit dem Rad zu erkunden. Die Touristenbehörde hat vor kurzem den ersten gekennzeichneten Fahrradweg vorgestellt und somit hat man zumindest im südöstlichen Teil einige schöne Querfeldeinwege auf der Route. Allerdings kann man im Winter aufgrund des schwächeren Autoverkehrs auch auf den ansonsten gefährlichen Landstraßen gut radeln.

Luitgard Kaselliz

Wir beginnen die beschilderten Routen in "Santa Eulalia" entlang der Hauptstraße nach "Es Canar". Dort biegen wir links ab und gelangen auf eine Nebenstrasse, die in Richtung Nord-Osten führt. Bald befinden wir uns auf einer kleineren Straße, die von Steinmauern begrenzt ist, und die im Winter grünen Bäume, Wiesen und blühenden Sträucher begleiten uns. Spätestens hier beginnt man den Stress zu vergessen und richtig zu entspannen.

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Die Meerluft und die meistens vorhandene Sonne tun das Übrige zum Wohlbefinden. Vorbei an reifen Orangen und Zitronenbäumen voller Früchte gelangt man in die östliche Küstengegend.

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Nach der windigen "Cala des Boix" führt ein schmaler Weg an einer Steinmauer entlang zur "es Pont des Lleó", wo man die typischen Fischerbootshäuser mit ihren Rampen ins Meer findet. Dort begrüßen mich bellend zwei der berühmten wilden Hunde von Ibiza: hohe, schmale, braune Tiere die jetzt auch geschützt werden. Immer wieder findet man am Weg die rotorange blühenden Aloen und auch eine Blume mit vier verschiedenen Blütenfarben. Eine weitere Besonderheit der Insel ist die rote Erde und auch im Winter sieht man überall den wilden, lila blühenden Rosmarin.

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Von Sant Carles de Peralta führt die Straße acht Kilometer die Küste entlang nach "Cala de San Vicent", wo das türkisblaue Wasser in eine im Winter einsame Bucht mündet. Leider wurden auch in dieser Bucht Betonburgen errichtet, die in dieser Jahreszeit verlassen vor sich hingammeln.

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Man kann die Bucht queren und auf der anderen Seite den Hügel hinaufradeln, allerdings ist das der erste wirklich steile Anstieg auf der sonst eher gemütlich zu fahrenden Insel. Dort oben haben wir einen wunderbaren Ausblick bis zur Südostküste, wir sehen die Insel "Tagomago" und auf die Höhle "Cova des Culleram". Dieser Platz lädt zum Entspannen ein und ist ideal für ein Picknick.

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Am Strand der Stadt findet man eine schön breite und radtaugliche Promenade, entlang derer man den Sandstrand entlang bis zur "Platja d és Bossa"fahren kann.

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Dort lässt es sich entweder schieben oder auf der Parallelstraße radeln. Nicht besonders romantisch sind die im Winter verlassenen Hotelburgen, welche die Küste bis zum Eingang zum Naturpark "Ses Salines" säumen.

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Seit 2700 Jahren ist die Salzgewinnung in Ibiza eine wichtige Einkommensquelle. Die großen Salzbecken sind von Steindämmen umgeben und seit 1995 steht die ganze Gegend unter Naturschutz. Der Park beherbergt über 500 Pflanzen und 200 Vogelarten - unter anderem auch Flamingos.

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Beim Bergabfahren entdeckt man architektonische Meisterwerke in Bezug auf "Bauen am Steilhang", Villen in Turmform mit asymmetrischen Elementen erinnern an den Kubismus. Abseits der Touristenhochburgen findet man auf Ibiza eine Mischung an Baustilen, die von futuristisch anmutenden "Chalets" bis zu einfachen Häuschen mit kleinen hölzernen Fenstern reicht. Die meisten Häuser sind weiß gekalkt und wirken harmonisch in die Landschaft eingebettet.

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Auf Ibiza gibt es aufgrund von Überfällen durch Piraten aus Formentera überall runde Wehrtürme aus Stein. Auch Windmühlen sind sehr verbreitet, wie auch auf Mallorca. Eine besonders schön renovierte Windmühle findet sich auf dem Hügel über Eivissa.

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Die Stadt Eivissa, die von einem zentralen Festungshügel dominiert wird, vermittelt Besuchern auch im Winter ihren Charme. Eine Festungsmauer umgibt die an den Hügel gebauten Häuser. An die brandschatzenden Piraten erinnern noch heute die riesigen Kanonen auf der Bastei. Eigenartig mag für Besucher anmuten, dass innerhalb der antiken Festungsstadt ein neues Hotel aus Beton errichtet wird.

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Internationale Modedesigner haben ihre Läden auch im Winter teilweise geöffnet und die sympathischen Cafés der Altstadt laden zum Verweilen und Genießen ein.

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Bis auf wenige Häuser finden sich hier unendliche Sandstrände und verborgene Wege durch die Zedernhaine, die einen in die Schönheit dieser Gegend eintauchen lassen. Mit dem Rad kommt man beim Wehrturm "Torre de sa Sal Rossa" vorbei, dann auf einige Lehmstraßen und weiter der Landstraße entlang.

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Hier bietet sich ein Ausblick auf die Salzbecken und die gigantischen weißen Salzberge.

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Geradeaus geht es zur "Platja de ses Salines" oder links abbiegend zur "Platja es Cavallet", wo das traumhaft gelegene Restaurant "Escollera", das auch im Winter geöffnet hat, liegt. Das kleine Fläschchen Estrella-Bier kostet allerdings vier Euro. Dafür kann man ab und zu die Promis oder Möchtegernpromis beim Tafeln beobachten.

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Ibiza im Winter ist auf jeden Fall eine Möglichkeit, der Kälte in wenigen Stunden zu entkommen und Kraft zu tanken.

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Noch ein Tipp: Mit FlyNiki/Air Berlin kann man um rund 50 Euro das eigene Fahrrad mitnehmen.

Fotos und Texte: Luitgard Kastelliz

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