Wien - Gleich zwei Folgen von "Austria's Next Top Model" befassen sich damit, dass eine Kandidatin eine Mitbewerberin als "Nega-Oide" bezeichnete (DER STANDARD berichtete). Die Kandidatin wird deshalb ausgeschlossen. Sprecherin Sonja Kato weist den Vorwurf zurück, Puls 4 würde rassistische Äußerungen nützen, um Quoten zu steigern: "Wir werben nicht damit".

Sie räumt ein, dass Trailer mit diesem "wichtigsten Punkt" der Folge bei den Schwestersendern ProSieben und Sat.1 liefen und Café Puls ihn thematisierte. Warum soviel Raum? Es habe für ein unterhaltungsorientiertes Publikum "wahrscheinlich mehr edukativen Charakter als manche wohlgemeinte Rede", wenn ein "Role-Model" wie Moderatorin Lena Gercke "signalisiert, dass man mit Rassismus in diesem Land und dieser Branche nicht weiterkommt." Solche "Signale können weit mehr bewirken", findet Kato.

Von Bildungsfernsehen will sie nicht sprechen, aber von "edukativem Charakter". Kato verweist auf die türkischstämmige Siegerin der vorigen Top Model-Staffel, ProSieben Austria habe eine Nachrichtensprecherin mit Migrationshintergrund. (fid, DER STANDARD; Printausgabe, 18.1.2011)