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Die Produktionsstätten haben sich neben dem Westbalkan und Südosteuropa zunehmend nach Süditalien verlagert.

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Wien - Die Zahl der in Österreich sichergestellten gefälschten Euro-Banknoten ist im Jahr 2010 - nach einem Anstieg in den Jahren davor - um zehn Prozent zurückgegangen. Von 9.780 "Blüten" (2009) auf 8.812 im Jahr 2010. Das haben Stefan Augustin von der Österreichischen Nationalbank (OeNB) und Rudolf Unterköfler vom Bundeskriminalamt (BK) bei einer gemeinsamen Pressekonferenz am Montag in Wien bekanntgegeben.

Mit 31,4 Prozent wurde 2010 in Österreich die 20 Euro-Banknote am häufigsten gefälscht, gefolgt vom 50 Euro-Schein mit 30,6 Prozent und der 100 Euro-Note mit 24 Prozent. Der dadurch verursachte Schaden betrug 617.095 Euro, was einem Rückgang um elf Prozent gegenüber 2009 entspricht. Mit etwas mehr als einem Prozent (1,17) ist der Anteil heimischer Fälschungen am gesamteuropäischen Fälschungsaufkommen gering.

In Europa ist die Zahl der Fälschungen um 12,7 Prozent zurückgegangen und lag bei 751.000 Stück. Die häufigste "Blüte" im europäischen Ranking ist die 50-Euro-Banknote (43,50 Prozent), gefolgt vom 20 Euro-Schein (38 Prozent) und der 100-Euro-Note mit 14 Prozent.

Verlagerung der Produktionsstätten

Die Produktionsstätten haben sich laut Rudolf Unterköfler vom BK neben dem Westbalkan und Südosteuropa zunehmend nach Süditalien verlagert. Weit mehr als die Hälfte der "Blüten" soll aus dieser Region stammen. Auch einige wenige private Fälscher gebe es noch, "die Qualität lässt aber zu wünschen übrig", meinte Unterköfler.

Hauptsächlich werden Euro-Banknoten entlang von Transitrouten oder in Ballungszentren an den Mann gebracht. Bevorzugt in Lebensmittelgeschäften, an Tankstellen oder Drogerien, "an Orten mit hoher Kundenfrequenz und viel Bargeld im Umlauf", sagte der Beamte. Der Schwerpunkt liegt mit 40,6 Prozent in Wien, gefolgt von der Steiermark mit 11,8 Prozent. Dahinter folgen Tirol und Niederösterreich (je rund zehn Prozent), Oberösterreich (rund acht Prozent), Salzburg (rund sieben Prozent), Kärnten (rund sechs Prozent), Vorarlberg und Burgenland (je rund drei Prozent).

In Deutschland wurden 2010 mehr "Blüten" sichergestellt. Laut dpa wurden rund 60.000 gefälschte Euro-Banknoten aus dem Verkehr gezogen, was einer Zunahme von 14 Prozent im Vergleich zu 2009 entspricht. (APA)