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Jets Cornerback Wilson geht ab...

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Und Tom Brady bleibt ein dreimaliger Super-Bowl-Sieger.

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Foxborough/Chicago - Es gibt genau zwei Möglichkeiten. Entweder mag man dieses Footballteam aus Massachusetts, oder aber man mag es gar nicht. Die New England Patriots lassen keinen Footballfan kalt. Nun, nach der sensationellen 21:28-Niederlage gegen die New York Jets, haben also wieder jene Oberwasser, die lieber von den New England Idiots reden. Jedenfalls wird die 45. Super Bowl oder auch Super Bowl XLV am 6. Februar in Dallas mit dem Erfolg eines Außenseiters enden. Nach Titelverteidiger New Orleans, dem zweiten Finalisten Indianapolis und dem ersten großen Favoriten Atlanta ist auch der zweite Titelanwärter, eben New England, bereits früh gescheitert.

Schon dieses Wochenende steigen die Halbfinalpartien. Die Jets gastieren bei den Pittsburgh Steelers, und die Chicago Bears, die am Sonntag mit 35:24 die Seattle Seahawks schlugen, empfangen die Green Bay Packers.

Das Scheitern der Patriots, die zuvor acht Partien en suite gewonnen und im Grunddurchgang kein einziges Heimspiel verloren hatten, ließ sich an zwei Personen festmachen. Cheftrainer Bill Belichick hatte die Jets wohl unterschätzt, nachdem New England erst am 6. Dezember im ersten direkten Vergleich zu einem 45:3-Kantersieg gekommen war. Zudem hatte Quarterback Tom Brady nicht seinen besten Tag erwischt, man könnte auch sagen, er erwischte einen seiner schlechten Tage. Der dreimalige Super-Bowl-Sieger wurde von der Jets-Defense fünfmal zu Fall gebracht und insgesamt schwer unter Druck gesetzt. Unentschlossene und fehlerhafte Aktionen waren die Folge, so ging nach 339 Pässen ohne Interception auch dieser Brady-Rekord zu Ende.

"Es ist enttäuschend, die Saison so zu beenden. Wir sind besser, als wir es heute gezeigt haben", sagte Belichick. Und Brady fügte hinzu: "Unsere Leistung war schlichtweg sehr enttäuschend. Wir sind ein sehr gutes Team, aber nicht, wenn wir so spielen wie heute. Ich wünschte, ich hätte einen besseren Job gemacht."

Die Jets hingegen jubelten. "Wir haben die zweite Hürde unserer Mission Impossible genommen", sagte Cheftrainer Rex Ryan. Eine Woche zuvor waren die Jets den Indianapolis Colts und deren berühmtem Quarterback Peyton Manning über den Kopf gewachsen. Der Spielmacher der Jets ist hingegen ein vergleichsweise Unbekannter. Mark Sanchez (24) bestreitet seine zweite NFL-Saison. "Viele haben ihn für unseren Schwachpunkt gehalten", sagt Ryan. "Jetzt entpuppt er sich als unser großes Plus."

Auch in Chicago ist es ein relativer Nobody, der für Furore sorgt. Bears-Quarterback Jay Cutler (27) steuerte zum Sieg über Seattle selbst zwei Touchdowns und dazu noch zwei Touchdown-Pässe bei. Er schickt sich ebenfalls an, aus dem langen Schatten der Quarterback-Stars zu treten. Außerdem tritt er aus dem breiten Schatten eines Namensvetters. Jay Cutler der Ältere, ein Profi-Bodybuilder, war viermal Mister Olympia. (DER STANDARD, Printausgabe, Dienstag, 18. Jänner 2011, fri, APA, Reuters)

Play-off-Ergebnisse der National Football League (NFL) vom Sonntag - Viertelfinale: Chicago Bears - Seattle Seahawks 35:24, New England Patriots - New York Jets 21:28