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Airbus feierte kürzlich seinen 40. Geburtstag. Bei der Gründung des europäischen Luftfahrt-Konsortiums wenige Tage vor Weihnachten des Jahres 1970 war es von den Amerikanern noch als "kaum lebensfähige Missgeburt" verspottet worden.

Foto: APA/dpa/EADS

Toulouse - Im 40. Jahr seines Bestehens hat der europäische Flugzeugbauer Airbus mehr als doppelt so viele Verkehrsflugzeuge wie im Vorjahr verkauft und die Marke von 10.000 Bestellungen überschritten. Airbus gab am Montag in Toulouse 574 Bestellungen (2009: 271) und die neue Rekordmarke von 510 Auslieferungen (498) für 2010 bekannt. Mit einem Marktanteil von 52 Prozent ließ das Unternehmen damit den US-Rivalen Boeing erneut hinter sich. Für das laufende Jahr setzt Airbus auf einen ähnlichen Erfolg und plant die Einstellung von bis zu 3.000 neuen Mitarbeitern.

"2010 war alles in allem ein ziemlich gutes Jahr", erklärte Airbus-Chef Tom Enders auf der Pressekonferenz. Der Airbus-Umsatz liege nun bei rund 30 Milliarden Euro. Beim Verkauf der Langstreckenmaschinen A330/A340 habe es mit 99 Flugzeugen einen neuen Höchstwert gegeben. Die geplanten Auslieferungen des Mega-Fliegers A380 bezifferte er angesichts der Probleme beim Triebwerkshersteller Rolls Royce auf "20 bis 25". Rund 60 Prozent davon würden in der zweiten Hälfte 2011 an die Kunden gehen.

"Größte A380-Probleme überwunden"

Die Probleme hätten zur Zeit einige Auswirkungen bei der Fertigung. "Zur Zeit fehlen uns 20 Triebwerke", räumte Enders ein. Erst im kommenden Jahr würde die Fertigungsrate auf drei A380 pro Monat steigen. Die gröbsten A380-Probleme seien aber überwunden: "Es ist kein Entwicklungsprojekt mehr, sondern ein Fertigungsprojekt."

Der Start des modernisierten Kassenschlagers A320 - die rund 6 Mio. Euro teurere, treibstoffsparende Version A320neo - sei außerordentlich gut angelaufen. Auch beim Militärtransporter A400M gehe es voran, nachdem die vier Testmaschinen die ersten 1.000 Flugstunden erfolgreich hinter sich gebracht hätten. Die ersten Auslieferungen seien für Anfang 2013 geplant. Enders erwartet für dieses Jahr aber noch keine Aufträge, da potenzielle Besteller erfahrungsgemäß erst einmal die Erfahrungen der Referenzkunden abwarteten. Sie seien eine Art Türöffner für den internationalen Markt.

Zur Debatte über einen 2012 möglicherweise anstehenden Wechsel im Top-Management wollte Enders sich nicht äußern. Airbus mit seinen 52.500 Mitarbeitern ist eine Tochter von Europas dominierendem Luft- und Raumfahrtkonzern EADS. Das börsennotierte Unternehmen wird im Rahmen eines politisch genau austarierten Kompromisses von einer deutsch-französischen Spitze geleitet. (APA)