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Fiat-Belegschaft debattiert während sie in der Nacht auf Samstag auf die Bekanntgabe der Resultate warteten.

Foto: Massimo Pinca/AP/dapd

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Demonstration vor dem Werk in Turin. Die Arbeiter stimmten für ein Abkommen, das ihre Arbeitsbedingungen verschlechtert, das Werk aber in Turin erhält.

Foto: EPA/TONINO DI MARCO

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Ein Gewerkschafter mit einem Plakat, das den Fiat-Chef Sergio Marchionne als Marionettenspieler zeigt.

Foto: REUTERS/Giorgio Perottino

Rom - Im Stammwerk des italienischen Autobauers Fiat in Turin hat die Belegschaft mit knapper Mehrheit der zwischen Konzernleitung und gemäßigten Gewerkschaften ausgehandelten Vereinbarung über neue Arbeitsbedingungen zugestimmt und so den Erhalt des Werkes gesichert. Für die neuen Vereinbarungen, die unter anderem ein flexibleres Schichtsystem, kürzere Arbeitspausen und geringere Zuwendungen an die Arbeiter vorsehen, votierten nach Gewerkschaftsangaben 54 Prozent der insgesamt 5.431 Stimmberechtigten. An der Abstimmung beteiligten sich 96 Prozent der Arbeitnehmer in der traditionsreichen Turiner Fiat-Fabrik Mirafiori. Eine einfache Mehrheit wurde benötigt.

Laut den am 23. Dezember unterzeichneten Vereinbarungen ist Fiat zu einer Investition von rund einer Milliarde Euro bereit, um im Mirafiori-Werk ein neues Jeep-Modell des US-Partners Chrysler zu produzieren. Dafür will Fiat jedoch aus dem Flächentarifvertrag ausscheren und den Industriellenverband Confindustria verlassen. Das Abkommen wird von der linken Metallgewerkschaft FIOM kategorisch abgelehnt.

Berlusconi empfahl mit "Ja" zu stimmen

Italiens Regierungschef Silvio Berlusconi hatte am Freitag noch die Fiat-Belegschaft aufgerufen, mit "Ja" zu stimmen. Ein Trend zur "stärkeren Arbeitsflexibilität" zeichne sich auch in Italien ab, erklärte der Premier. "Italien zählt noch zu den industriestärksten Ländern der Welt und die Regierung arbeitet, damit das Land diese Position bewahrt. Daher unterstützen wir die Gewerkschaften mit starkem nationalen Verantwortungsbewusstsein", so Berlusconi. Italien gehöre zu den Schlusslichtern, was ausländische Investitionen und die Produktivität angehe, und dies liege auch an dem zu starren Gewerkschaftssystem.

Die Chefin des stärksten italienischen Gewerkschaftsverbands CGIL, Susanna Camusso, warnte vor dem neuen Vertrag, den Fiat einführen wolle. "Fiat-Chef (Sergio) Marchionne will zurück zu autoritären Führungssystemen und zu einer rein hierarchischen Beziehung zwischen Unternehmen und Arbeitnehmern in den Fabriken", meinte Camusso. (APA)