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Historisches Währungsrevival: Eine Nordeuropa-Währung.

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Helsinki - Der Topmanager einer finnischen Bank gibt dem Euro noch zwei Jahre und sinniert über verschiedene Möglichkeiten zu einem nordeuropäischen Währungszusammenschluss, darunter eine "nordeuropäische Hanse-Valuta". Der Kapitalverwaltungsdirektor der "Alandsbanken", Stefan Törnqvist, schrieb am Freitag im schwedischsprachigen "Hufvudstadsbladet", er glaube mit 80 Prozent Sicherheit, dass der Euro zusammenbrechen werde. Er sei sich jedoch dessen bewusst, damit eine Minderheitsmeinung zu vertreten.

Törnqvist begründet seine Ansicht damit, dass Deutschland "nicht in alle Ewigkeit" bereit sein werde, am meisten Geld in den krisengeschüttelten Euro hineinzupumpen: "Ich bin sicher, dass große Entscheidungsträger irgendwo in einem Hinterzimmer sitzen und darüber beraten, was zu tun ist." In etwa zwei Jahren, glaubt er, müsste die Zeit für eine neue Weichenstellung reif sein.

Als Alternative für Nordeuropa sieht der finnische Banker neben der erwähnten Neuschaffung eine Rückkehr zur Idee einer gemeinsamen "Krone", wie sie von Dänemark, Schweden und Norwegen Ende des 19. Jahrhunderts in Form der Skandinavischen Währungsunion schon einmal versucht wurde. Auch eine Rückkehr zur Finnischen Mark, analog zum Wunsch vieler Deutscher nach einer Wiederauferstehung der D-Mark, hält Törnqvist für nicht ausgeschlossen. (APA)