Wien - Die österreichische Fußball-Bundesliga ist mit der wirtschaftlichen Situation ihrer Profivereine zufrieden. "Es hat in den vergangenen Jahren ein Umdenken stattgefunden", sagt Vorstand Georg Pangl. Die Konkurse des FC Tirol (2002, 28 Millionen Euro), des GAK und die Probleme von Sturm Graz unter Hannes Kartnig seien ein Weckruf gewesen. "Man kam zur Einsicht, dass Schuldenmachen kein Kavaliersdelikt ist, und dass ein Leben auf Pump eine Form von Betrug ist." Vor fünf Jahren hätten, so Pangl, nur zwei oder drei der zehn Oberhausklubs schwarze Zahlen geschrieben. "Jetzt sind es sechs bis acht. Da liegen wir im europäischen Spitzenfeld." In der zweiten Leistungsklasse sehe es nicht so rosig auf. "Da halten wir bei fifty-fifty."

Die Personalkosten betragen zwischen 60 und 66 Prozent. "Auch da sind wir im Vergleich gut aufgestellt." Eine Obergrenze bei Spielergehältern wäre zwar wünschenswert, "sie ist aber kaum durchzusetzen. Man könnte sie jederzeit umgehen."

Die Jahresbudgets der zehn Topklubs betragen zwischen 3,5 und 20 Millionen Euro, Red Bull Salzburg ist ein Sonderfall. Pangl: "Kapfenbergs Budget ist geringer als das Gehalt eines einzigen Spielers bei einem europäischen Topklub, so viel zu den Relationen. Wir sind eine kleine, gesunde, smarte Liga, die auf große Sprünge vernünftigerweise verzichten muss. Manche Sphären erreichen wir nie." Die Vereine hätten erkannt, dass es notwendig sei, junge Spieler selbst auszubilden. Pangl: "Die besten wechseln dann ins Ausland." (DER STANDARD, Printausgabe, Freitag, 14. Jänner 2011, hac)