Dürnstein - Wissenschaft und Forschung sind der zentrale Arbeitsschwerpunkt 2011 in Niederösterreich. Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) kündigte am Donnerstag in Dürnstein in der Wachau eine Reihe von Erweiterungen bestehender Einrichtungen an. Realisiert wird eine private Medizin-Universität im Bundesland - den Standort könne er unmittelbar vor Verhandlungsschluss noch nicht bekanntgeben, verwies Pröll auf eine detaillierte Projektvorstellung am (morgigen) Freitag im Palais NÖ in Wien.

Intelligente Arbeitsplätze seien sichere Arbeitsplätze, betonte Pröll im Anschluss an die - zu Jahresbeginn traditionelle - Arbeitsklausur der Volkspartei Niederösterreich. In den vergangenen Jahren seien 300 Mio. Euro in Wissenschaft und Forschung geflossen. Heuer wird das Universitätszentrum Tulln eröffnet, womit 300 weitere Forscher Platz finden. In Wiener Neustadt nannte der Landeshauptmann die vierte Ausbaustufe des Technologiezentrums und den Spatenstich für das Krebsforschungsprojekt MedAustron, in Klosterneuburg wird ein zweites Laborgebäude für das IST Austria (Institute of Science and Technology) errichtet. Eine Erweiterung erfährt der Campus Krems, und der Technologie-Standort Wieselburg wird weiterentwickelt. In der Verwaltung soll eine eigene Wissenschaftsabteilung installiert werden - der Bereich war bisher in der Kulturabteilung angesiedelt.

"Gute Rampe" für Investion gegeben

Eine "gute Rampe" für Investitionen in Wissenschaft und Forschung sei die positive wirtschaftliche Entwicklung im Bundesland, verwies Pröll auf ein über dem Österreichdurchschnitt liegendes prognostiziertes Wachstum von 2,3 Prozent und sinkende Arbeitslosenquoten. Auch die Lehrstellenlücke sei kleiner geworden, jeder Lernwillige könne eine Stelle finden: im Lehrlingsauffangnetz stünden 787 freie Plätze zur Verfügung.

Die strategischen Beratungen des ÖVP-Regierungsteams umfassten auch den Bereich Gesundheit und Pflege. Aufgrund der zu erwartenden Altersentwicklung sei höchst qualifiziertes Personal notwendig, so Pröll. Bis 2014 sollen u.a. 880 neue Pflegeplätze geschaffen und gleichzeitig die Pflege daheim aufgewertet werden. Ein aufkeimendes Problem stelle der Fachärztemangel im Bundesland dar, sprach Pröll von einem intellektuellen Sog nach Wien. Die Schaffung einer privaten Medizin-Uni soll dazu beitragen, diese drohende Lücke zu schließen. (APA)