Wien - Die Budgetbeschlüsse der Regierung werden nach Ansicht der jungen Unternehmer in Österreich der Wirtschaft schaden. Eine von der Jungen Wirtschaft zum Jahreswechsel durchgeführte Stimmungsumfrage zeigt, dass 73 Prozent der Befragten mit überwiegend negativen Auswirkungen auf die Unternehmen rechnen. Trotzdem wird die Regierung die Erholung der Wirtschaft nicht verhindern können, sind die Befragten mehrheitlich überzeugt.

Die Erwartungen der Jungunternehmer für die Konjunktur und die eigene wirtschaftliche Situation ist seit dem letzten Konjunkturbarometer vom August 2010 weiter gestiegen. 45 Prozent der Befragten rechnen mit einer Verbesserung der Wirtschaftslage in Österreich, 35 Prozent gehen von einer gleichbleibenden Lage aus, nur knappe 17 Prozent erwarten eine Verschlechterung.

Optimismus ungebrochen

"Die Stimmung steigt weiter, der Optimismus ist ungebrochen und nimmt sogar weiter zu", sagte der Bundesvorsitzende der Jungen Wirtschaft, Markus Roth. Im Vergleich zum Sommer 2010 legte der Optimismus um weitere 2,5 Prozentpunkte zu. Die befragten Jungunternehmer gaben auch an, wieder mehr Investitionen zu planen. Rund 30 Prozent wollen ihre Investitionen heuer erhöhen, um vier Prozentpunkte mehr als noch im Sommer. 43 Prozent wollen ihre Investitionen gleich halten, sinkende Investitionen erwarten 23 Prozent.

Mehr als die Hälfte, rund 56 Prozent, können in ihrem Geschäft keinen Rückgang von Kunden oder erhöhte Sparsamkeit bei ihren Kunden feststellen. Rund ein Viertel gibt an, so ein Verhalten in den letzten Monaten eventuell ganz leicht gespürt zu haben. Etwas mehr als die Hälfte rechnet damit, dass ihre Kosten gleich bleiben werden. Gut ein Viertel erwartet eine Verbesserung, was im Vergleich zum Sommer eine Steigerung um 5 Prozentpunkte bedeutet. Knapp 40 Prozent der heimischen Jungunternehmer erwarten sich für 2011 eine bessere Ertragslage, ein gutes Drittel eine unveränderte. Die Zahl derer, die von einer Verschlechterung ausgehen, sinkt weiter und liegt nur mehr bei knapp 19 Prozent.

Kritisch sehen die Jungunternehmer die Budgetmaßnahmen nicht nur hinsichtlich ihrer Folgen für die Konjunktur. Auch in Bezug auf das Thema Pensionen sind sie skeptisch. Knapp 85 Prozent der Befragten sehen durch die aktuellen Budgetpläne- und Maßnahmen der Regierung ihre eigenen Pensionen als nicht gesichert an. Nur fünf Prozent sehen eine nachhaltige Sicherung der eigenen Pension.

Das größte Potenzial für Effizienzsteigerungen und Einsparungen sehen die jungen Unternehmer bei der Verwaltung und den Beamten, mehr als 82 Prozent rechnen aber nicht mit einer echten Verwaltungsreform. Mehr Investitionen wünschen sie sich vor allem bei Schule und Universitäten.

Knapp 37.000 der insgesamt 120.000 österreichischen Unternehmer zwischen 18 und 40 Jahren sind Mitglieder der Jungen Wirtschaft. 503 Mitglieder der Interessenvertretung wurden repräsentativ befragt. (APA)