Bild nicht mehr verfügbar.

Foto:Tamro Group image bank/AP/dapd

Berlin - Eine kuriose Episode des Zweiten Weltkriegs haben Historiker jetzt zu Tage gefördert: Anfang 1941 versetzten Berichte über "Jackie", einen Hund aus Finnland, der auf den Zuruf "Heil Hitler" die gestreckte Pfote erhob, führende Kreise Nazi-Deutschlands in Wallung. Sie seien so erbost gewesen, dass sie alle möglichen diplomatischen Hebel in Bewegung setzten, um den Eigentümer, einen finnischen Pharma-Unternehmer, zu bestrafen, berichtet die Berliner "taz". Und das just zu einem Zeitpunkt, als Finnland und Deutschland nur wenige Monate vor einem im Geheimen vermutlich bereits koordinierten gemeinsamen Angriff auf die Sowjetunion standen.

Der Nazi-treue Chemie-Gigant IG-Farben soll dem Wirtschaftsministerium in Berlin angeboten haben, die Geschäftskontakte mit dem Finnen abzubrechen und dadurch dessen Handelsunternehmen zu ruinieren. Die Geschichte kam ans Tageslicht, als Geschichtsforscher unlängst 30 Akten mit Teilen der diplomatischen Korrespondenz in den Archiven des Deutschen Außenamts in Berlin fanden.

Fußnote: Das Unternehmen des 1959 verstorbenen finnischen Geschäftsmannes Tor Borg überlebte die Hunde-Krise und andere Widrigkeiten und ist heute als Tamro Group laut Eigendefinition der "führende pharmazeutische Großhändler und der größte private Akteur in der Pharma-Branche in Nordeuropa." (APA/AP/red)