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Auch wenn sich die Flut in Rockhampton langsam zurückzieht, das Ausmaß der Schäden ist noch schwer abzuschätzen.

Foto: AP/Patrick Hamilton

Die vom Hochwasser betroffenen Gebiete in Australien haben nach Einschätzung der Behörden anscheinend das Schlimmste hinter sich. Am Freitag kehrten einige Flutopfer in ihre vom Schlamm verwüsteten Häuser zurück, während es andernorts erneut zu schweren Regenfällen kam. Zwar verschlimmere sich die Hochwasserlage dadurch nicht, die Aufräumarbeiten würden aber behindert, teilten die Behörden mit.

Der gesamte Schaden durch die Flut stehe noch nicht fest, sagte der mit der Leitung des Wiederaufbaus beauftragte Generalmajor Mick Slater. Die Beseitigung der Schäden könne Jahre dauern. "Wir wissen immer noch nicht, wie es unter Wasser aussieht", erklärte er. "Hauptstraßen, Bahnstrecken und Brücken sind alle beschädigt, aber wir wissen nicht wie stark." Während bereits in einigen Monaten mit Fortschritten zu rechnen sei, "gibt es einige Aspekte beim Wiederaufbau der Infrastruktur, die möglicherweise Jahre dauern".

40 Kohleminen geschlossen

Die Ministerpräsidentin des Staates Queensland, Anna Bligh, rechnete mit bis zu fünf Milliarden US-Dollar (3,82 Milliarden Euro) für den Wiederaufbau der Häuser, Unternehmen und der Infrastruktur. Etwa 40 Kohleminen sind aufgrund der Überschwemmungen geschlossen, weltweit sind deswegen die Preise gestiegen. Schwer getroffen wurde aber auch die Landwirtschaft, insbesondere der Anbau von Weizen, Mango, Zuckerrohr und anderen Feldfrüchten hat Schäden zu verzeichnen.

4.000 Menschen mussten Häuser verlassen

Seit dem Einsetzen tagelanger Regenfälle kurz vor Weihnachten wird die Region von der schlimmsten Flut seit vielen Jahren heimgesucht. In Queensland mussten fast 4.000 Menschen ihre Häuser verlassen. Rund 1.200 Häuser wurden überflutet, fast 11.000 beschädigt. Das Überschwemmungsgebiet ist größer als Deutschland und Frankreich zusammen. Nach Polizeiangaben sind seit Ende November zehn Menschen in den Fluten oder angeschwollenen Flüssen ums Leben gekommen.

Weil die Gemeinde Condamine nach wie vor kein Trinkwasser hat, warnen Behörden bereits vor durch Wasser übertragenen Krankheiten. Am Donnerstag waren die ersten der 150 Bewohner zurückgekehrt. Die Menschen waren einen Tag vor Silvester per Hubschrauber evakuiert worden. "Alles ist weg. Das Wasser hat einfach alles mit sich genommen", sagte der Lokalbesitzer Shane Hickey. Bürgermeister Ray Brown kündigte an, dass Elektriker, Installateure, transportierbare Toiletten sowie Wasser und Lebensmittel für die am Freitag Zurückkehrenden bereitgestellt würden. (APA)