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Thomas Morgenstern und Simon Ammann.

Foto: Olsen/AP

Bischofshofen - Thomas Morgenstern springt am Donnerstag im ersten Durchgang von Bischofshofen ausgerechnet im direkten Duell gegen seinen größten Herausforderer Simon Ammann. Insgesamt zwölf Österreicher sind am Dreikönigs-Tag auf der Paul-Ausserleitner-Schanze mit von der Partie.

Thomas Morgenstern hatte bereits im Training mit 136 und 141,5 Metern wieder überzeugt, er war damit zweimal Punktebester. Der 24-jährige Kärntner und doppelte Favorit sowohl für den Tagesbewerb als auch für die Gesamtwertung konnte es sich damit auch zum vierten Mal bei dieser Tournee leisten, den Qualifikationssprung zu streichen. "Es ist kein Ritual. Ich habe zwei gute Trainingssprünge gemacht. Es geht darum die Schanzen kennenzulernen und ein gutes Gefühl für morgen zu haben", sagte Morgenstern, der sich zwar seines tollen Vorsprungs bewusst ist, aber dennoch wie an ein normales Weltcup-Springen herangehen will.

Es wird ihn zwar auf der Schanze nicht wirklich stören, dennoch ist Morgenstern leicht verkühlt: "Ich habe über Nacht Schnupfen und Halsweh gekriegt", sagte der Weltcup-Leader, der aber nicht deshalb den dritten Sprung des Tages ausgelassen hat. Möglicherweise hat er sich ja von seinem Zimmerkollegen Wolfgang Loitzl angesteckt, der in Garmisch-Partenkirchen über eine Verkühlung geklagt hatte.

Simon Ammann, der wohl lieber möglichst weit weg in der Startreihenfolge gesprungen wäre, bestritt diesmal die Qualifikation - und der Schweizer hat sich aus taktischen Gründen trotz eines tollen 138-m-Sprungs damit keinen Dienst erwiesen. Da er Quali-Dritter wurde und neben Morgenstern auch Andreas Kofler und der Russe Pawel Karelin auf den Sprung verzichteten, muss er nun im direkten Duell gegen Morgenstern auf die Schanze. Der erhoffte große zeitliche Abstand zu Morgenstern, und die damit verbundene, kleine Chance, dass sich die Windbedingungen zwischen den Beiden drastisch ändern, scheint damit dahin.

"Es ist anders als ich es mir gedacht habe. Aber das Duell gibt es sowieso, von dem her ist es eine gute Sache. Was soll ich groß sagen, was bleibt mir übrig?", fragte Ammann wohl auch sich selbst. Morgenstern hatte zuvor im Training gezeigt, was er drauf hat, sprang elf bzw. sieben Meter weiter als der Eidgenosse.

Kofler freut sich auf das abschließende Tournee-Springen, er will "mit dem lässigen Gefühl von heute" starten. "Die Emotionen vom letzten Jahr kommen wieder rauf", erinnerte er sich an seinen Tournee-Gesamtsieg zurück. Nicht nach Wunsch läuft es noch für Gregor Schlierenzauer, der aber zumindest die Qualifikation schaffte. Mit 122,5 Metern landete er auf dem 34. Rang. "Ich bin nach wie vor beim Probieren. Die Anlaufposition hat nicht gepasst, es fehlt etwas die Balance."

Martin Koch hofft, dass er die Mittwoch-Leistung (136 m in Quali) auch 24 Stunden später bringen kann. Zum möglichen Gesamtsieg Morgensterns meinte der Kärntner nur: "Ich weiß, dass er's schafft."

Zufrieden war auch der ÖSV-Cheftrainer Alexander Pointner: "Thomas und Andi haben im zweiten Trainingsdurchgang gezeigt, welche Klasse sie haben. Besonders freut mich, dass bis auf einen alle Springer die Qualifikation geschafft haben." Er könne sich nichts Besseres vorstellen, als das Duell Morgenstern - Ammann. (APA) 

 

Qualifikations-Ergebnisse für den abschließenden Bewerb der Vierschanzen-Tournee in Bischofshofen vom Mittwoch: 

1. (*) Tom Hilde (NOR) 145,4 Punkte (138,5 m) - 2. Michael Uhrmann (GER) 143,9 (139,5) - 3. (*) Simon Ammann (SUI) 142,7 (138,0) - 4. Martin Koch (AUT) 138,4 (136,0) - 5. Pascal Bodmer (GER) 136,7 (135,5) - 6. (*) Adam Malysz (POL) 135,8 (136,0) - 7. (*) Manuel Fettner (AUT) 135,6 (134,5) - 8. Severin Freund (GER) 133,2 (135,0) - 9. (*) Johan Remen Evensen (NOR) 132,9 (133,5) - 10. (*) Matti Hautamäki (FIN) 129,7 (131,5). Weiter: 15. Stefan Thurnbichler (AUT) 124,3 (130,5) - 26. (*) Wolfgang Loitzl (AUT) 116,0 (125,0) - 31. Mario Innauer (AUT) 113,4 (122,0) - 34. Gregor Schlierenzauer (AUT) 111,5 (122,5) - 36. Thomas Diethart (AUT) 110,3 (123,5) - 37. Michael Hayböck (AUT) 109,7 (123,5) - 44. Manuel Poppinger (AUT) 99,6 (117,0) - 46. Stefan Hayböck (AUT) 95,8 (114,5).

Nicht qualifiziert u.a.: 49. Andreas Strolz (AUT) 93,0 (115,0)

Auf einen Start verzichtet hatten die vorqualifizierten Thomas Morgenstern und Andreas Kofler (beide AUT)

(*) = aufgrund von Top-Ten-Weltcupplatzierung vorqualifiziert. Wegen der tourneeeigenen K.o.-Duelle werden die Vorqualifizierten aber miteingerechnet

Wichtigere K.o.-Paarungen u.a.: Loitzl - Stefan Hula (POL), Innauer - Borek Sedlak (CZE), Schlierenzauer - Robert Kranjec (SLO), Diethart - Thurnbichler, M. Hayböck - Romören, Poppinger - Fettner, St. Hayböck - Bodmer, Koch - Vincent Descombes Sevoie (FRA), Morgenstern - Ammann, Kofler - Uhrmann