Der deutsche Axel-Springer-Konzern hat eine Abwehrmaßnahme des führenden französischen Immobilienportals SeLoger.com gegen sein Kaufangebot kritisiert. Dies sei gegen die Interessen des Unternehmens und seiner Aktionäre, betonte Springer am Mittwoch in einer Mitteilung an die Presse.

Der deutsche Medienkonzern reagierte damit in Paris auf einen Beschluss, der am Vortag bei einer Betriebsversammlung von SeLoger.com gefasst wurde. Demnach soll künftig kein Aktionär mehr als 15 Prozent seiner Stimmrechte ausüben dürfen. Axel Springer glaube fest an das Prinzip "eine Aktie eine Stimme", heißt es in der Mitteilung.

Der Beschluss der Betriebsversammlung soll am 20. Jänner einer außerordentlichen Aktionärsversammlung zur Abstimmung vorgelegt werden. Er zielt darauf ab, eine Übernahme der Kontrolle durch Springer zu verhindern.

Der Konzern hatte im September ein Angebot SeLoger.com abgegeben. Der Aufsichtsrat von SeLoger hielt den gebotenen Preis von 566 Mio. Euro jedoch für zu niedrig. Einige Wochen zuvor hatte Springer bereits 12,4 Prozent an SeLoger erworben, das in seiner Verbreitung etwa mit Immobilienscout24 in Deutschland vergleichbar ist. (APA)