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Nun ist es traurige Gewissheit: Die Leiche der vermissten Anita K. wurde in der Slowakei gefunden.

Foto: APA/POLIZEI

Gmünd - Der Fall der vermissten Anita K. aus dem Waldviertel dürfte nun endgültig geklärt sein. Die Polizei hat die Leiche der Frau bei einem Badeteich in der Slowakei gefunden. Leopold Etz vom Landeskriminalamt Niederösterreich bestätigte das am Mittwoch. Man habe bereits im Dezember Fragmente eines Schädelknochens und einen Stoffrest mit einer DNA-Spur entdeckt. Untersuchungen hätten nun mit Sicherheit ergeben, dass es sich dabei um die Überreste bzw. Spuren der vermissten 23-Jährigen handelt. 

Anita K. galt seit dem 29. Oktober als abgängig. Die Polizei vermutet, dass die junge Frau von dem 54-Jährigen gebürtigen Tiroler, bei dem sie seit ihrer Kindheit gemeinsam mit ihrer Schwester gelebt hatte, umgebracht und anschließend in der Slowakei verbrannt wurde. Der Mann, der gemeinsam mit der Schwester des Opfers Mitte November wegen des Verdachts des Mordes bzw. der Freiheitsentziehung in Untersuchungshaft genommen wurde, hat sich am 7. Dezember in seiner Zelle erhängt.

Die Schwester des Opfers wurde kurz zuvor aus der U-Haft entlassen, nachdem sie eine den 54-Jährigen belastende Aussage getätigt hatte. Das Verfahren gegen sie bei der Staatsanwaltschaft Krems läuft zwar noch, das dürfte aber eher formale Gründe haben. Laut Eva Taborsky, Erste Staatsanwältin in Krems, warte man noch auf den Abschlussbericht des Landeskriminalamtes.

Anita K. wohnte bei Tatverdächtigem

Die beiden Mädchen hatten bereits in minderjährigem Alter bei dem Mann gewohnt, der aber keine gesetzliche Vormundschaft für sie übernommen hatte. Nach Angaben der Polizei sollen sie auch schon in jungen Jahren von ihm missbraucht worden sein, was irgendwann "zur Gewohnheit" geworden sein soll. Dass Anita K. aus der Dreiecksbeziehung ausbrechen wollte, nachdem sie sich neu verliebt hatte, dürfte der 54-Jährige "nicht verwunden" haben, so Oberst Franz Polzer im Dezember.

Die 23-Jährige zog aus dem gemeinsamen Haushalt aus und wollte sich noch ein letztes Mal mit dem Mann treffen, um finanzielle Angelegenheiten zu klären. Von diesem Treffen kehrte sie aber nicht zurück und meldete sich auch nicht wie vereinbart bei ihrem neuen Partner, weshalb dieser die Exekutive einschaltete.

Den Ermittlungen zufolge reiste der 54-Jährige kurz nach dem Treffen in die Südslowakei, wo er "bei einem Brandgeschehen" beobachtet wurde. Auch eine Kontrolle der örtlichen Polizei habe es gegeben, bei der im Auto des 54-Jährigen zwei leere Benzinkanister, Werkzeug sowie ein Teppich entdeckt wurden. An der Brandstelle fanden die Ermittler eine ausgebrannte, mit Löchern präparierte Mülltonne, im Wagen Haare der Getöteten. Ein Geständnis legte der Verdächtige aber nicht ab. Bei den Befragungen schwieg er laut Ermittlern zu den Vorwürfen - und auch in einem abschließenden Schreiben vor seinem Suizid betonte er, dass dies kein Geständnis sei. (APA)