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Brasilien wird das 15. Mitgliedsland der ESO.

Foto: REUTERS/Victor Ruiz Caballero

München - Brasilien wird Mitglied der Europäischen Südsternwarte. Nach Ratifizierung des Vertrags durch das Parlament wird Brasilien das 15. Mitgliedsland der ESO sein, das erste außerhalb Europas. In einer Zeremonie am 29. Dezember 2010 in der Hauptstadt Brasilia haben Sergio Machado Rezende, der brasilianische Minister für Wissenschaft und Technologie, und ESO-Generaldirektor Tim de Zeeuw das formelle Beitrittsabkommen unterzeichnet, das Brasilien zu einem Mitgliedsland der Europäischen Südsternwarte machen wird.

Da es sich um ein internationales Abkommen handelt, muss das Dokument jetzt zur Ratifizierung an das brasilianische Parlament weitergeleitet werden. Zuvor hatte der ESO-Council, das oberste Leitungsgremium der Europäischen Südsternwarte, in einer außerordentlichen Sitzung am 21. Dezember 2010 seine einhellige Zustimmung zu dem Beitrittsgesuch Brasiliens gegeben.

"Der Beitritt zur ESO wird unserem Land zusätzliche Impulse bei der Entwicklung von Wissenschaft, Technologie und Innovation geben. Die brasilianische Regierung legt besonderen Wert darauf, diese strategisch wichtigen Bereiche zu fördern", sagt Rezende.

Die Europäische Südsternwarte kann auf eine lange Geschichte erfolgreicher Zusammenarbeit mit Südamerika zurückblicken, beginnend mit der Auswahl Chiles als bestmöglichem Standort für ihre Observatorien im Jahre 1963. Bis jetzt war allerdings noch kein außereuropäisches Land der ESO beigetreten.

Entscheidung über das European Extremely Large Telescope

Darüber hinaus soll Brasilien die Möglichkeit gegeben werden, am Bau des geplanten European Extremely Large Telescope mitzuwirken. Die Entwurfsphase des European Extremely Large Telescope (E-ELT) wurde kürzlich abgeschlossen und einer positiven Bewertung unterzogen. Die endgültige Entscheidung darüber soll 2011 fallen. Geht das Teleskop dann am Anfang des nächsten Jahrzehnts in Betrieb, dann wird es europäischen, chilenischen und brasilianischen Astronomen gleichermaßen zur Verfügung stehen. (red)