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Neue Strukturen statt umleiten von Studierendenströmen - das fordert der Rektor der Angewandten.

Foto: dapd/Punz

Der Rektor der Universität für Angewandte Kunst in Wien fordert eine neue Form der universitären Grundausbildung. "Creative Skills" - also "die Fähigkeit, unkonventionell zu denken, das Gewohnte in Frage zu stellen, sich neue Szenarios auszudenken und mit der eigenen Arbeit Staunen hervorzurufen", sind für Bast essentiell dafür. 

"Es geht darum, die Politik und letztlich die Bevölkerung davon zu überzeugen, dass Österreich mehr Hochschulbildung braucht und nicht weniger", sagt der Rektor in einer Aussendung. "Nicht isoliertes Spezialwissen ist die Basis für späteren Erfolg in Wissenschaft und Wirtschaft, sondern Kreativität und Flexibilität", so Bast.

Konzentration auf wenige Studienrichtungen als Grundproblem

Er sieht die überproportionale Konzentration auf einige wenige, hoch spezialisierte Studienrichtungen bei geringer Abschlussquote als Grundproblem der Österreichischen Unis. Dies könne man aber nicht lösen in dem man Studierende von bestehenden, spezialisierten Studienrichtungen wie Publizistik zu anderen bestehende Studienrichtungen wie etwa Mathematik umleitet, so der Rektor. Um stattdessen eine universitäre Grundausbildung finanzieren zu können, müsste man laut Bast 150 Millionen Euro in den nächsten vier Jahren zur Verfügung stellen.

Österreich als Entwicklungsland

Er warnte noch einmal mehr vor Kürzungen im Hochschulbereich. "Angesichts des dramatischen Ausbaus des Hochschulsektors in Asien wäre ein quantitativer und qualitativer Rückbau des österreichischen Hochschulsystems, wie er derzeit von der österreichischen Bundesregierung und der Mehrheit der Abgeordneten im Nationalrat geplant wird, der direkte Weg in den Status eines Entwicklungslandes", so Bast in seiner Stellungnahme. (red, derStandard.at, 3.1.2010)