London - Ausdauersport ist bekanntlich gut für das Herz. Die Bewegung aktiviert einer Studie zufolge etliche Gene, die den Herzmuskel wachsen lassen. Eine Schlüsselrolle spielt dabei ein Transkriptionsfaktor, der eine ganze Reihe von Erbanlagen kontrolliert. Die Entdeckung könnte therapeutische Optionen für Herzpatienten eröffnen, die keinen Sport treiben können.

Die Forscher der Universität Harvard verglichen zwei verschiedene Gruppen von Mäusen miteinander. Ein Teil der Tiere konnte sich ausgiebig bewegen. Bei den übrigen verengten die Wissenschafter die Hauptschlagader, so dass sich das Herz krankhaft vergrößerte. Dann untersuchten sie in den Herzmuskelzellen der Tiere die Aktivitäten von Hunderten Genen.

Neue Behandlungs-Ansätze

Auffällig war insbesondere der Transkriptionsfaktor C/EBPβ. Anschließende Laborversuche zeigten, dass geringe Werte dieses Faktors den Herzmuskel ähnlich verändern wie Ausdauertraining und zudem vor Herzschwäche schützen. "Wir haben einen Signalweg gefunden, der an der guten Art des Herzwachstums beteiligt ist", sagt Bruce Spiegelman. Die Entdeckung könne in der Zukunft neue Ansätze zur Behandlung jener Patienten eröffnen, die keinen Sport treiben können, betonen die Forscher in der Zeitschrift Cell. (APA/dapd)