Wien - Mit der Öffnung des Arbeitsmarktes werde keine Verschärfung der Lage einher gehen, ist sich Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) sicher. Im Ö1-Morgenjournal betont er, dass der Zustrom aus Osteuropa sich in Grenzen halten werde und das Lohnniveau durch Kollektivverträge abgesichert sei.

Studien zufolge würden aus Polen Ungarn und der Slowakei nicht mehr als 20.000 bis 25.000 neue Arbeitskräfte nach Österreich kommen. Laut Hundstorfer sei das verkraftbar, da es nach wie vor Branchen gebe, die schwer Arbeitskräfte finden würden. Die Gefahr des Lohndumpings sieht er ebenfalls nicht, müssten die Unternehmen diese Arbeitskräfte schließlich zu geltenden Kollektivverträgen anstellen.

Im Ö1-Interview geht der Sozialminister außerdem auf das Problem der Arbeitslosigkeit über 50 ein. Um dieses in Griff zu bekommen, setzt Hundstorfer einerseits auf erhöhten Kündigungsschutz nach skandinavischem Vorbild, andererseits auf Anreize für Unternehmen, wenn sie Gesundheitskosten reduzierten. Ziel sei es, mehr Menschen bis zum Pensionsantrittsalter von 65 in Beschäftigung zu halten. Gespräche mit den Sozialpartnern würde es noch im Jänner geben. Von einer Erhöhung des Pensionsantrittsalters auf etwa 67 hält Hundstorfer jedoch nichts. (rom, derStandard.at, 3.1.2011)