Madrid - Tapas-Bars, Restaurants und Cafes in Spanien sind jetzt rauchfrei. Am Sonntag trat für das spanische Gastgewerbe ein umfassendes Rauchverbot in Kraft. Damit ist eine der letzten Raucher-Bastionen in Westeuropa gefallen. Mit der Regelung will die spanische Regierung ein Gesetz aus dem Jahr 2006 ersetzen und den Nichtraucherschutz mit dem in anderen EU-Staaten in Einklang bringen.
Bisher waren kleinere Bars und Restaurants mit weniger als 100 Quadratmetern Fläche vom Rauchverbot ausgenommen. Außerdem war die Einrichtung von Raucherräumen erlaubt. Weil in der Praxis in fast allen Lokalen gequalmt wurde, waren Forderungen nach einer Neuregelung immer lauter geworden.
In öffentlichen Gebäuden, Restaurants, Diskotheken, Casinos und Flughäfen gilt nun ein generelles Rauchverbot. Hotelbetreiber hingegen dürfen 30 Prozent ihrer Zimmer für Raucher reservieren. Auf Kinderspielplätzen sowie vor Schulen und Krankenhäusern darf künftig nicht mehr geraucht werden.
"Das ist ein Schritt, der bereits vor vier Jahren hätte gemacht werden sollen", meinte etwa die Bäckerin Inma Amantes Ramos. "Aber die Regierung hat wohl kalte Füße bekommen." Das Gesetz von 2006 war immer wieder als wirkungslos kritisiert worden. Nach Angaben der Gesundheitsministerin Leire Pajin sterben in Spanien jährlich 50.000 Menschen an den Folgen des Rauchens, darunter 1.200 wegen Passivrauchens. (APA/ag.)