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Boris Nemzow lässt sich festnehmen

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Lyudmila Alexeyeva kam als Schneemädchen

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Moskau - In Russland sind bei Protesten gegen Einschränkungen der Versammlungsfreiheit mindestens 130 Demonstranten festgenommen worden. Auch die Gerichtsentscheidung, den ehemaligen Öl-Tycoon Michail Chodorkowski weitere sechs Jahre in Haft zu lassen, trieb Regierungskritiker in Moskau und St. Petersburg am Freitag auf die Straßen.

"Bedrohung für Russland"

Die Demonstranten in Moskau forderten den Rücktritt von Ministerpräsident Wladimir Putin und die Freilassung des Kreml-Kritikers Michail Chodorkowski, dessen Haftstrafe am Donnerstag von einem Gericht um weitere sechs Jahre verlängert worden war. Nemzow bezeichnete Putin als eine Bedrohung für Russland.

Zum 31. eines Monats versammeln sich in Russland regelmäßig Anhänger der Opposition zu Protestaktionen. Sie nehmen damit Bezug auf Artikel 31 der russischen Verfassung, der Versammlungsfreiheit garantiert. Dies sei das wichtigste Recht, "da wir die Regierung nicht beeinflussen können", sagte Ljudmila Alexejewa, die Vorsitzende der oppositionellen Moskauer Helsinki-Gruppe, bei der genehmigten Demonstration. "Wir haben nur Einfluss, indem wir auf die Straße gehen." Die 83-Jährige ist eine der angesehensten Bürgerrechtsaktivisten des Landes.

Die Behörden teilten mit, bei einer nicht politisch motivierten Versammlung nahe des Kremls seien zahlreiche Jugendliche festgenommen worden. Bei ihnen seien unter anderem Schreckschusspistolen und Messer sowie Holzknüppel gefunden worden. Die Gruppe habe sich vermutlich mit gewaltbereiten Fußballfans eine Massenschlägerei liefern wollen.

In mehreren russischen Städten hatten die Behörden Kundgebungen unter Auflagen erlaubt. (APA/dapd/Reuters)