Welche TV-Promis 2010 über die Mattscheibe flimmerten: Von Doris Golpashin über Robert Nissel bis Daniela Katzenberger. Zugegeben, eine unvollständige Auswahl. Wer blieb Ihnen - positiv wie negativ - in Erinnerung? Die Etat-Redaktion ist gespannt auf Ihre Postings!

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Mangels geeigneter KandidatInnen in den eigenen Reihen holte sich der ORF Unterstützung von der Privat-TV-Front und rückte eine Moderatorin ins Rampenlicht, die zuvor - quasi unter Ausschluss der Öffentlichkeit - als Society-Talkerin aktiv war. Doris Golpashin wurde von Puls 4 als Leihgabe für die Castingshow "Helden von Morgen" verpflichtet. Während die Freitagabendshow quotenmäßig mit rund 400.000 Interessierten pro Sendung eher unter den Erwartungen bleibt, avancierte die 29-Jährige zur "Nachwuchshoffnung" des ORF. Golpashin soll die Moderatorinnen-Lücke, die mit Arabella Kiesbauer nur noch größer und seit Mirjam Weichselbraun maximal verkleinert wurde, schließen. Die Anstalt will Golpashin dauerhaft auf den Küniglberg lotsen. Fehlt nur noch das passende Sendungsformat. (om)

Foto: APA/Manfred Baumann

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Wetten, dass die Show auch im Jahr 2011 nicht aus dem Quotenloch kriechen wird?! Den Tiefpunkt erreichte das Unterhaltungsformat im Februar 2010 mit nur noch 7,8 Millionen Zusehern in Deutschland. Der bisherige Quotenrekord datiert aus dem Jahr 1987 und beträgt 21,3 Millionen. Dimensionen, in die "Wetten, dass...?" nie mehr vorstoßen wird. Auch nicht mit Michelle Hunziker, die Thomas Gottschalk im Herbst 2009 als Co-Moderatorin an die Seite gestellt wurde. Kritikpunkte: Immer die gleichen Gäste und Künstler - der Rekordhalter ist Peter Maffay mit 15 Auftritten - sowie ein Moderatorenduo, das wie der Papst und Verhütung harmoniert: keine Kompatibilität in Sicht. Unrühmliches Ereignis 2010: Ein schwerer Wettunfall, der eine Debatte über die Fortsetzung der Show auslöste. (om)

Foto: Reuters/Orlowksii

Moderatorin Katrin Lampe beschert ihrem Sender ATV mit "Bauer sucht Frau" regelmäßig die meisten ZuseherInnen. Das Format läuft schon seit dem Jahr 2005 und ging 2010 in die bereits siebente Staffel. Der Sender durchbrach mit den heiratswilligen Bauern bereits die 400.000er Marke und schaffte es, mittwochs Marktführer in der Primetime zu werden. Weil immer noch viele Bauern auf der Suche sind, wird die Sendung 2011 in die nächste Runde gehen. Lampe möchte auch abseits des Fernsehens für Furore sorgen. Unter ihrem Künstlernamen Katie Lunette hat sie sich für den Song Contest beworben. Die Ausscheidung startet Anfang des Jahres. (om)

Foto: ATV/Kainstorfer

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Stefan Raab suchte und fand 2010 einen Star für den Eurovision Song Contest. In Oslo sang sich Lena Meyer-Landrut schließlich zum Sieg und Deutschland jubelte. Beim Deutschen Fernsehpreis war "Bundesfernsehmacher" (© "Spiegel") Raab der Sieger des Abends ("Beste Unterhaltung", "Besondere Leistung Unterhaltung"). Deutsche Fernsehunterhaltung ohne Stefan Raab sei "undenkbar", befand die Jury: "Seine Inspiration ist zur Lebensader beider Systeme geworden." Raab selbst hob die Zusammenarbeit von ProSieben und der ARD hervor, damit sei "der eiserne Vorhang zwischen öffentlich-rechtlichen und privaten Sendern" zerrissen worden. (sb)

Foto: REUTERS/Christian Charisius

Sehr scharf war sie 2010 ja nicht, die Quoten-Chili-Schote von Dominic Heinzl. Der "Klatschmessias" des ORF - so nannte ihn der "Falter" - blieb weit hinter den Quoten-Erwartungen zurück. Sogar ORF-Programmdirektor Lorenz soll über die Society-Sendung gemeint haben: 'Chili ist tot, tot, tot". Auch der neue Sendeplatz - seit September ist "Chili" erst um 19.45 Uhr zu sehen - und eine Verkürzung sorgte nicht unbedingt für Quotenrausch. Auf die Frage, was falsch lief, meinte Heinzl im STANDARD-Inteview: "Falsch war die Erwartungshaltung, die die Medien geschürt haben." (ae)

Foto: ORF/Thomas Ramstorfer

Herr Lugner muss sich warm anziehen, mit Robert Nissel hat ATV 2010 einen echten Kapazunder an Land gezogen. In "Das Geschäft mit der Liebe" sorgt der selbsternannte Nachfolger von Jesus gemeinsam mit  Peter Langhammer und Mario Orsolics regelmäßig für Quotenerfolge. Im Schnitt schalteten Woche für Woche 208.000 ZuschauerInnen ein. Auch die Werbung hat Nissel mittlerweile für sich eingespannt. Für die Agentur DDB Wien darf er Liebesgrüße von Upstairs an Kunden und Lieferanten schicken. Seine "Power of Love" wird er wohl auch 2011 versprühen. ATV kündigt eine Fortsetzung für Herbst an. Doch Herr Nissel gibt sich auch medienkritisch, mehr dazu in seinem Mail an Thomas Rottenberg. (ae)

Foto: ATV

Für das Samstagabend-Format "Powerplay - Ganze 17 Meter" reaktivierte der ORF mit Christian Clerici einen TV-Veteranen, der seine Karriere im Jahr 1989 mit der Musiksendung "X-Charts. Die rasante Chartshow" begann. Die Show "Powerplay", die laut ORF eine "geballte Ladung Action, Spaß und Wissen" ins Haus liefern sollte, entpuppte sich eher als Langeweiler mit Zapp-Reflex und erreichte kaum mehr SeherInnen als die zuvor auf diesem Sendeplatz programmierten Spielfilme. Zwischenzeitlich verlor der ORF mit Clerici in der Zuschauergunst gegen RTL mit Bohlen und "Supertalent" (438.000 versus 311.000). "Powerplay", das Format wurde aus den USA importiert, spielte es 2010 sechs Mal. Fortsetzung folgt 2011 wahrscheinlich nicht. (om)

Foto: ORF/Badzic

Für "Bauer sucht Frau" auf ATV buhlte Nicole in roten High Heels und Hot Pants um die Gunst des Lamazüchters Robert und die der ZuschauerInnen. In Erinnerung ist uns noch ihre Lama-Behübschungsaktion (rosa Nagellack für die Hufe). ATV erkannte freilich sofort ihre Qualitäten und lässt sie bei der Suche nach einem Partner nicht allein. In "ATV Life" traf man sie beim Shoppen und im Fitnesscenter. Ihren Traummann suchte sie dann auch in "Schwer verliebt". Und der soll "nicht nur lustig und unterhaltsam" sein, sondern ihr vor allem "auch etwas bieten können". (ae)

Foto: ATV

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Wie es auch ohne Bauer aber mit Bauernschläue geht, zeigte Daniela Katzenberger. 2009 hieß es noch "Auf und davon", 2010 kam "Goodbye Deutschland" und die eigene Sendung auf Vox für "das Model aus der Pfalz". Katzenberger - per Eigendefinition "Außen Barbie, innen Einstein" - wurde 2010 mit "Natürlich blond" zur Trash-Queen im deutschen Privat-TV, zur Königin der Unterschicht, die zeigte, wie man mit Nichts berühmt wird und darüber lachen kann. Sie lernte Autofahren, eröffnete ein Café auf Mallorca und landete mit "Nothing's Gonna Stop Me Now" in den Charts. "Ich finde, Frau Katzenberger fehlt noch", fiel SPD-Chef Sigmar Gabriel zum Afghanistan-Besuch von Verteidigungsminister Guttenberg mit Frau Stephanie ein. Katzenbergers Antwort kam per Anzeige in der "Bild" - als Testimonial für die Telefonzentrale 118000. (sb)

Foto: dpa/Hannibal Hanschke