HipHop-Großmeister DJ DSL schmeißt nicht nur gerne mit Torten, sondern auch die Silvester-Party der Strandbar Herrmann im Park hinter der Urania.

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Wien - Zu den gängigen Silvesterweisheiten zählt vor allem folgende: Mensch und Lemming sind sich an keinem Abend des Jahres ähnlicher als am 31. Dezember. Es wird bevorzugt dorthin ausgegangen, wo sich das Partyvolk ohnehin schon ungesund platzraubend konzentriert.

Rudelbedürftigen sei deshalb in erster Linie die Pratersauna anempfohlen. Denn dort will man es heuer wirklich wissen; wenn 20 Stunden lang mit einem Aufgebot von 19 DJs auf vier Floors Party gefeiert wird, dürfte mit erhöhtem Stau vor den Discotüren zu rechnen sein. In ist, wer drin ist. Selbst schuld aber auch.

Für gewöhnlich ebenfalls gut frequentiert ist zu Silvester die Strandbar Herrmann hinter der Urania, die sich HipHop-Großmeister DJ DSL leistet, um die Frostbeulengefahr im Zuge der luftigen Sause am Donaukanal zu verringern.

Ähnlich viel Bewegung verspricht der Ost Klub am Schwarzenbergplatz. Zwischen Latin-, Gypsy-, und Soul-Sounds bewegen sich dort die DJ-Maßnahmen. Die Amsterdamer Weltmusikformation Caspian Hat Dance schiebt live kräftig an.

Sympathisch neben der Spur will die bewährte Zirkus-Maximus-Reihe sein. Der Arbeitstitel "Silvester Solidarnosch de luxe" bringt im Künstlerhaus am Karlsplatz den spinnerten Berliner Elektro-Performer Nova Huta, sowie wohlbekanntes DJ-Personal von Patricio Salgado über Patrick Rampelotto bis hin zu Spaßvogel Christopher Just, der am selben Abend auch die Holy Moly Fonky Monkey Party am Badeschiff erklingen lässt. Dort, kurz vor der Urania, sind auch Walter Gröbchen und Eberhard Forcher als DJs gebucht. Live gastiert bei der Party mit etwas höherem Altersdurchschnitt Chrono Popp & The Sorry Babies sowie Tiger Tales.

Wer statt eines Jahresausklangs lieber das akustische Zerbröseln der letzten zwölf Monate erleben möchte, setzt zu Silvester aufs Rhiz: Didi Bruckmayrs Wipeout wütet am Gürtel in Form einer Soundorgie.

Und weil Traditionen auch im ewigen Techno-Leben hochgehalten werden, lädt das Flex pünktlich um vier Uhr in der Früh zum altehrwürdigen Crazy-Neujahrskonzert im Zeichen der großen Wumme. Nur gut, dass auch der 2. Jänner arbeitsfrei ist. (Johannes Luxner / DER STANDARD, Printausgabe, 31.12.2010 / 1./2.1.2011)