Brüssel - Mit dem Rettungsschirm für das schwer verschuldete Irland stellen die 14 verbleibenden Euro-Länder nicht nur ihre Haftungsanteile entsprechend den Quoten in der Europäischen Zentralbank (EZB) bereit, die noch "gesunden" Länder der Eurozone übernehmen auch den Hilfsanteil von Dublin für Athen. Dies bestätigte die EU-Kommission. Zu den bisher 16 Euro-Staaten gesellt sich mit 1. Jänner 2011 Estland als 17. Mitglied. Was den Beitrag Estlands zur Griechenland-Hilfe betrifft, wird das baltische Land laut Kommission die Entscheidung im Jänner treffen.

Die Brüsseler Behörde erinnerte in diesem Zusammenhang an die Slowakei, die zunächst beschlossen hatte, nicht an der finanziellen Unterstützung für Griechenland teilzunehmen. Es müsse letztlich jeder Euro-Staat die Entscheidung über seinen Beitrag selbst treffen.

Angesprochen auf die Situation in Portugal wurde seitens der Kommission betont, dass das Land bisher keinen Antrag auf Hilfe gestellt habe. Außerdem sei diese Frage "rein hypothetisch", versuchte die Behörde abzuwiegeln. Zuletzt hatte der Chefvolkswirt der Deutschen Bank, Thomas Mayer, erklärt, dass auch Portugal bald Milliardenhilfen aus dem Rettungsfonds der Euro-Staaten benötigen werde. Spekulationen hatte es auch über eine mögliche Hilfe für Spanien gegeben. Dies könnte den Rettungsschirm, der bis 2013 befristet ist und dann von einem sogenannten "dauerhaften Euro-Krisenbewältigungsmechanismus" abgelöst werden soll, aber äußerst stark belasten. Dann würden bereits vier Euro-Länder finanzielle Unterstützung beziehen und damit den anderen 13 gesunden Staaten der Währungsunion auf der Tasche liegen.

Österreich-Anteil

Österreich, das am Griechenland-Paket mit 2,86 Prozent beteiligt war, muss seinen Beitrag mit der Irland-Hilfe auf 2,91 Prozent erhöhen. Sollte auch Portugal unter den Rettungsschirm flüchten, würde dieser Prozentsatz auf 2,98 Prozent steigen, bei Spanien bereits auf 3,36 Prozent. (APA)